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HSS/DR Kongo

Demokratische Republik Kongo

  • Förderung der Zivilgesellschaft
  • Förderung von Kleinunternehmern
  • Ländliche Entwicklung

Projekt

Standort:
Kinshasa und Lubumbashi

Leitung: 
Malte Liewerscheidt

Homepage:
www.hss.de/congo

Facebook:
https://web.facebook.com/FHScongo/

Ziele:

  • Förderung des gesellschaftspolitischen Engagements der Zivilgesellschaft
  • Verbesserung der öffentlichen Verwaltungsvorgänge
  • Stärkung der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Zivilbevölkerung (Landzugang, landwirtschaftliche Strukturen und Innovationen)
  • Stärkung der Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion
  • Stärkung der Ärmsten gegen den Klimawandel durch Einführung nachhaltiger Landwirtschaft und Energieerzeugung, Anpassung an das Ökosystem

Zielgruppen:

  • Vereinigungen, Dorfgemeinschaften, Kleinbauern
  • Staatliche Institutionen

Kurzbeschreibung:

Der demokratische Prozess in der DR Kongo steht noch am Beginn seiner Entwicklung. Das demokratische Verständnis in der Bevölkerung ist zwar gewachsen, aber noch nicht gefestigt. Die allgegenwärtige Korruption und der Nepotismus tragen ihren Anteil dazu bei. Die Bevölkerung, vor allem im ländlichen Bereich, ist über alltägliche politische Vorgänge und demokratische Anliegen  nur schlecht oder nicht informiert. Unabdingbar für jegliche politische, demokratische Entwicklung in der DR Kongo wird mindestens eine gewisse wirtschaftliche und soziale Stabilität sein. Die Bereitschaft zur Teilnahme am politischen Prozess durch die Bevölkerung wird nur dann bestehen, wenn die persönliche, wirtschaftliche (Armut, Hunger, etc.) und soziale (Krankheiten, Zugang zu sauberem Wasser, Umweltschutz, etc.) Entwicklung sich verbessert. Die politische Entwicklung des Landes muss daher einhergehen mit einer wirtschaftlichen Verbesserung für die Bevölkerung. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Dezentralisierung und Demokratisierung in der DR Kongo, da

  • die Bevölkerung politisch informiert wird und ihr in den Projektregionen durch Dialogmaßnahmen die Möglichkeit zur Teilnahme am politischen Prozess gegeben wird
  • Start-ups und junge Unternehmer landesweit gefördert werden, insbesondere in den Zentren Kinshasa, Lubumbashi, Mbuji Mayi und Goma
  • Kleinunternehmen in Kinshasa und Matadi durch ihre Mitgliedschaft in funktionierenden Unternehmervereinigungen verbesserte politische Einflussmöglichkeiten haben
  • ausgewählte ländliche Regionen (Plateau Bateke und Gungu) unterstützt werden, die Produktion von Nahrungsmitteln zu verbessern. Das führt zu stabileren wirtschaftlichen Verhältnissen und damit zu einem steigenden politischen Engagement (vor allem durch Landwirtschaftsvereinigungen)
  • eine verbesserte, staatliche Verwaltung wirtschaftliche Hemmnisse verringert.

Regionalprojekt DR Kongo

Das Regionalprojekt West- und Zentralafrika will einen Beitrag zur Dezentralisierung, Demokratisierung und Konfliktprävention leisten. Auch soll die Zivilgesellschaft im städtischen und ländlichen Bereich gestärkt werden.

Zu diesem Regionalprojekt gehören auch die Projektländer Benin, Burkina Faso, Ghana und Togo.

Mit unseren Partnern arbeiten wir in folgenden Bereichen zusammen:

  • Erhöhung des Demokratieverständnisses der Bevölkerung im gesamten Kongo (Partner ISDD)
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Einrichtungen und Unternehmervereinigungen in Kinshasa und Bas-Congo
  • Verbesserung der kommunalen Entwicklung auf dem Plateau Bateke (Partner CADIM)
  •  Stärkung der staatlichen Verwaltung (kongolesisches Planungsministerium)

Projektpartner sind:

  • Centre d’Appui au Développement Intégral Mbankana (CADIM)
  • Planungsministerium der DR Kongo
  • Institut des Stratégies pour le Développement Durable (ISDD)
  • Centre d´Actions pour le Développement des Entreprises en Afrique (CADEA)
  • Fondation KA

In Zusammenarbeit mit ISDD werden Maßnahmen zur politischen Erwachsenenbildung im gesamten Kongo durchgeführt. Hierfür werden Seminare für Führungskräfte, politisch engagierte Bürger, lokale Entscheidungsträger, Vertreter von Interessenvereinigungen und kirchlichen Einrichtungen, Journalisten, Mitglieder von Frauengruppen und der staatlichen und traditionellen Autoritäten zu aktuellen politischen Themen, wie beispielsweise dem Dezentralisierungs- und Wahlprozess, organisiert. Begleitet werden die Seminare durch die Organisation von Treffen zwischen der Zivilgesellschaft, den staatlichen Entscheidungsträgern und gewählten Volksvertretern zu den Seminarthemen sowie der Aufnahme und Ausstrahlung von Radiosendungen zu den Ergebnissen und Empfehlungen der vorangegangenen Veranstaltungen.

Alle Maßnahmen werden langfristig und wiederkehrend an den jeweiligen Standorten organisiert. So finden beispielsweise in Kikwit seit 2010 jährlich 10 bis 20 Veranstaltungen statt. Aktuell finden die Bildungsveranstaltungen in Kinshasa, Kenge, Mushi, Gungu und Kikwit (Provinz Bandundu), Ilebo und Dekese (Kasai-Occidental), Mbuji-Mayi (Kasai-Oriental) Mbandaka (Equateur), Kisangani (Oriental) und Lubumbashi statt.

Dialogmaßnahmen (Treffen und Podiumsdiskussionen) zwischen Unternehmervereinigungen und lokalen staatlichen Einrichtungen in Kinshasa und Matadi (Provinz Bas-Congo) werden in direkter Zusammenarbeit mit den Vereinigungen organisiert. Parallel hierzu werden die Vereinigungen hinsichtlich Struktur, Organisation und Eigenfinanzierung fortgebildet und beraten. Auf dem Plateau Bateke, ca. 150 – 200 Kilometer östlich von Kinshasa, wird in Zusammenarbeit mit dem Partner CADIM die Kommunalentwicklung gefördert, indem landwirtschaftliche Organisationen und Interessenvereinigungen geschult, beraten, begleitet und bei ihrem Dialog mit den staatlichen, im ländlichen Bereich vor allem auch mit den traditionellen Autoritäten unterstützt werden. Darüber hinaus werden für die Bevölkerung des Plateaus Informations- und Sensibilisierungsseminare sowie Treffen zum aktuellen politischen Prozess organisiert und Radiosendungen hierüber aufgenommen und ausgestrahlt.

Gemeinsam mit dem Planungsministerium wird eine EDV- Schulung für Beamte und Angestellte aus Ministerien, Behörden und staatlichen Organisationen angeboten, um die staatliche Verwaltung zu verbessern. Gegenstand der Kurse sind die Anwendungen Windows, Word, Excel, PowerPoint, Access und Umgang mit dem Internet.

Zusammen mit der Fondation KA führen wir seit 2018 einmal jährlich eine große Start-up-Maßnahme durch. Hierbei werden aus rund tausend Bewerbungen die 30 erfolgversprechenden Geschäfts-Ideen ausgewählt und die Gründer über mehrere Wochen geschult, um für ihr Vorhaben einen funktionierenden Businessplan zu erstellen. Ein Kamerateam eines Fernsehsenders begleitet den gesamten Prozess. Mit einer Ausstrahlung im landesweiten Fernsehen werden Investoren für die Start-ups gesucht. Bisher führte dies bereits zu einigen Unternehmensgründungen, mehr als 50 Arbeitsplätze wurden geschaffen und durch die Start-ups neue nachhaltig und lokal produzierte Produkte auf den Markt gebracht. Weiterhin führen wir mit der Fondation KA eine Anzahl von Austausch- und Innovationsforen für junge Unternehmer und Gründer durch.

EU-Projekt „MUTI IDWINI“

Projektleiter: Pierre Clinquart

Das Ziel des Projekts ist die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel,  indem das Angebot an Lebensmitteln und Holzkohle für die Stadt Kinshasa erhöht wird.

Auf dem Plateau Batéké wurden durch das Vorgängerprojekt NTSIO insg. 5 500 Hektar Savanne aufgeforstet. 260 einheimische Familien wurden in diesem Gebiet zu nachhaltiger Agroforstwirtschaft angesiedelt. Diese bildeten vier Vereinigungen, um das Projekt auch nach dem Ende der Förderphase eigenständig verwalten zu können.

Zur Infrastruktur des Projekts gehört der Bau von 260 Wohnhäusern für die Siedler, von zwei Schulen, zwei Krankenstationen, vier Lagerhallen für die produzierten Güter, vier Werkstätten, sowie einem Verwaltungszentrum mit Haus und Konferenzraum zum Empfang von Besuchern. Zur Wasserversorgung wurden im Projektgebiet zwei Brunnen gebohrt und Wasserleitungen zu den Wohnhäusern gelegt.

Für die Erlangung der Eigentumstitel wurde das Projektgebiet zunächst topographisch erfasst. Sowohl die traditionellen Häuptlinge wie auch der Bürgermeister der Kommune überließen die landwirtschaftlichen Nutzungsrechte der Fläche den Vereinigungen und das zuständige Ministerium vergab Eigentumstitel im Namen der Vereinigungen.

Zur Aufforstung des Projektgebiets erhielten die 260 angesiedelten Familien zunächst eine Ausbildung zum Betreiben ihrer Baumschulen und Pflege und Pflanzung der Akazien. Bei der Aufforstung dieser Akazien (pro Jahr 5 Hektar) wurden die Siedler durch die Trainer des Projekts intensiv begleitet. Parallel zu den Baumschulen der Landwirte betrieb das Projekt selbst eine eigene Baumschule zur Aufzucht von Pinien, Eukalyptus, Palmen und Obstbäumen, die dann ebenfalls im Projektgebiet durch die Landwirte gepflanzt wurden. Jeder Bauernhof hat etwa 19 Hektar Fläche.

Die landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Siedler bestehen aus dem Anbau von Maniok, Erdnüssen, Getreide und Gemüse sowie der Bienen-, Rinder-, Hühner- und Kaninchenzucht. Dazu wurden die Siedler intensiv durch die Trainer des Projekts und einen Tierarzt ausgebildet und begleitet.

Das Projekt MUTI IDWINI führt das Projekt NTSIO fort und erweitert das Projektgebiet um die Uferbereiche des benachbarten Flusses Kwango. Die durch Brandrodung entwaldeten Flussufer werden wieder aufgeforstet und so vor Erosion geschützt. Gleichzeitig werden hier auch Ölpalmen angebaut, um den regionalen Bedarf an Palmöl zu bedienen. Palmöl ist eine der wichtigsten Komponenten der kongolesischen Küche.

MUTI IDWINI begleitet darüber hinaus die Zielgruppen der bereits abgeschlossenen Projekte NTSIO, um dessen Nachhaltigkeit sicherzustellen und deren Verantwortliche auf das Management ihrer Vereinigungen vorzubereiten.

Projektpartner sind:

  • INAD
  • ES

Sonderinitiative „Eine-Welt-ohne-Hunger II“ (EWOH II)

Dieses Projekt unterstützt die Nahrungsmittelsicherheit in der DR Kongo.

Die Rahmenbedingungen für die Zivilbevölkerung in den Bereichen Landzugang, landwirtschaftliche Innovationen und Strukturen sollen gestärkt werden. Zielgruppen des Projekts sind vor allem Landwirte, aber auch staatliche und traditionelle Autoritäten an mehreren Standorten im Kongo. Traditionelle Häuptlinge haben dabei eine wichtige Rolle, da diese in ländlichen Gebieten eine leitende Position einnehmen. Auch die Konsumenten der produzierten Lebensmittel werden angesprochen und durch die Diversifizierung des Lebensmittelangebotes soll die oft vorherrschende Mangelernährung vermindert werden vor allem in den größeren Städten des Kongos entlang der Savannengebiete. Mit unseren Partnern arbeiten wir in folgenden Bereichen zusammen:

  • Unterstützung von sicherem und fairem Zugang zu Land für Landwirte durch Lösungen bei Landkonflikten und Stärkung der traditionellen Autoritäten
  • Stärkung von staatlichen und nichtstaatlichen, gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Strukturen wie zum Beispiel Bauernvereinigungen oder ländlichen Verwaltungen
  • Einführung von Innovationen in der Agrarwirtschaft wie z.B. die Produktion von Honig. Die Imkerei hat neben dem Honig den Nebeneffekt, dass Wälder nicht abgeholzt werden.

Projektpartner sind:

  • ISDD, Institut des Stratégies pour le Développement Durable
  • CADIM, Centre d’Appui au Développement Intégral Mbankana
  • BDD, Bureau Diocésain de Développement
  • ADGRN, Action pour le Développement et la Gestion des Ressources naturelles

In Zusammenarbeit mit diesen Partnern werden bereits existierende privatrechtliche kommunale Strukturen, die durch gewählte Vertreter geführt werden, sowie staatliche kommunale Einrichtungen gestärkt und deren Verantwortungsbereiche um landwirtschaftliche Themen erweitert. Die Bevölkerung und Dorfgemeinschaften können durch den Austausch mit den stammesrechtlichen, aber auch staatlichen Einrichtungen eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einfordern, inklusive der Landnutzungsrechte. Zudem wird das qualitative und quantitative Nahrungsmittelangebot durch die Bienenzucht erhöht.

Regionalprojekt DR Kongo

  • Centre d’Appui au Développement Intégral Mbankana (CADIM)
  • Planungsministerium der DR Kongo
  • Institut des Stratégies pour le Développement Durable (ISDD)
  • Centre d´Actions pour le Développement des Entreprises en Afrique (CADEA)
  • Fondation KA
     

EU-Projekt „MUTI IDWINI“

  • INAD
  • ES


Sonderinitiative „Eine-Welt-ohne-Hunger II“ (EWOH II)

  • ISDD, Institut des Stratégies pour le Développement Durable
  • CADIM, Centre d’Appui au Développement Intégral Mbankana
  • BDD, Bureau Diocésain de Développement
  • ADGRN, Action pour le Développement et la Gestion des Ressources naturelles

Ansprechpartner in der DR Kongo

Demokratische Republik Kongo
Malte Liewerscheidt
Projektleitung
Fondation Hanns Seidel
Fondation Hanns Seidel RDC
Av. des Senegalais No. 57
Kinshasa, Gombe
République Démocratique du Congo
E-Mail: rdc@hss.de
Website: https://congo.hss.de/

Ansprechpartner in Deutschland

Afrika südlich der Sahara
Klaus Liepert
Leiter
Afrika südlich der Sahara
Birgit Burkhardt
Projektkoordinatorin