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Jahrestagung der ausländischen Stipendiat(inn)en
Die Europäische Union - ein halbes Jahr vor der Wahl

Europa steht unter Druck. Wirtschaftliches Ungleichgewicht im gemeinsamen Euroraum, offene Herausforderung der liberalen Grundwerte durch einzelne Staaten, Populismus, der um sich greift und der Brexit, der in zwei Versionen vor der Tür steht: hart oder härter. Schwierige Voraussetzungen für die anstehenden Europawahlen im Mai. Im Kloster Banz haben HSS- Stipendiat(inn)en aus 58 Ländern die chaotische Gegenwart des alten Kontinents analysiert.

180 Teilnehmer aus 58 Ländern - die Jahrestagung der ausländischen Stipendiat(inn)en am langen Wochenende nach dem Nikolaustag in Kloster Banz war die größte der vergangenen Jahrzehnte. „Die Europäische Union – ein halbes Jahr vor der Wahl“ war das Thema. Nicht nur Europäer waren daran brennend interessiert.

Seit Anbeginn der Förderung von ausländischen Stipendiaten - im Jahre 1981, damals mit chinesischen Studenten – ist die Jahrestagung der Höhepunkt im Seminarzyklus. Im Jahr danach kamen Stipendiaten aus Togo dazu, wo das erste Auslandsbüro der Hanns-Seidel-Stiftung eingerichtet wurde, erklärte die Vorsitzende der Stiftung. Seither wurden 2550 Stipendiaten aus 63 Ländern gefördert. „Ich freue mich sehr, dass die Zahl so gestiegen ist“, sagte Prof. Ursula Männle.

Das Sahnehäubchen der Jahrestagung ist immer der Folkloreabend: Elf Gruppen mit bunt gemischten Nationalitäten tanzten, sangen oder spielten, überwiegend in heimatlicher Tracht gekleidet, und ließen sich auch lustige Ideen – wie einen Sketch der griechischen Götter, die aufgrund gewisser Finanzprobleme ihren Olymp hatten verkaufen müssen – einfallen oder „illustrierten“ ein Weihnachtslied mit flackernden Kerzen einer Smartphone-App. Nicht nur einmal gab es Gänsehaut-Atmosphäre, besonders aber zum Finale, wenn etwa ukrainische und russische Stipendiaten miteinander Frohe Weihnachten und ein friedliches neues Jahr wünschten. Die Atmosphäre von Toleranz und Versöhnung ist die Botschaft, die die Stipendiaten aus Kloster Banz mit in ihre Heimat nehmen.

Autor: Volker Göbner

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