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Die Mischung macht´s
Die Welt des multimedialen Storytellings

Die Zeiten, in denen Journalisten nur Texte verfasst, nur Filme gedreht oder nur Bilder erstellt haben, sind längst vorbei. Heute kommt es vielmehr darauf an, Geschichten multimedial aufbereiten zu können und so die verschiedenen Medien miteinander zu kombinieren. Um sich darauf für das spätere Berufsleben vorzubereiten, fanden sich 13 Stipendiaten des Journalistischen Förderprogramms für Stipendiaten vom 7. bis 10. April 2016 auf Kloster Banz ein.

Markus Kaiser hilft bei der Materialaufbereitung.

Markus Kaiser hilft bei der Materialaufbereitung.

Isabel Küfer

Eine kurze Einführung in das Thema „Multimediales Storytelling“ gab den Seminarteilnehmern am Donnerstag einen Vorgeschmack darauf, was die nächsten Tage auf sie zukommen sollte.

Die Seminarleitung übernahmen Prof. Markus Kaiser, Professor für Praktischen Journalismus an der Technischen Hochschule Nürnberg, Florian Meyer-Hawranek, Content-Chef bei PULS (Bayerischer Rundfunk), und Aline-Florence Buttkereit vom MedienNetzwerk Bayern. Nach der Definition und Unterscheidung von Begriffen wie Crossmedia, Trimedia und Transmedia konnten die Stipendiaten durch das Analysieren von praktischen Beispielen sehen, wie multimediales Storytelling in der Praxis aussehen kann. Neue Erzählformen wie Audio-Slideshows, interaktive Grafiken oder Animationen eröffnen Journalisten ganz neue Möglichkeiten, um Geschichten multimedial aufzubereiten.

Themenideen werden diskutiert

Themenideen werden diskutiert

Isabel Küfer

Fünf multimediale Geschichten rund um Kloster Banz

Der erste Seminartag endete mit einer Redaktionskonferenz, in der die fünf Teams ihre im Vorfeld anrecherchierten Themenideen vorstellten und die Umsetzung mit den Dozenten sowie den anderen Teilnehmern diskutierten. Die Themen „Pilgern rund um Banz“, „Das Frankenlied von Victor von Scheffel“, „Mühlensterben“, „Franken-Tatort in Bamberg“ und „Das Bamberger Reinheitsgebot“ stellten eine bunte Mischung dar und versprachen spannende Ergebnisse. Am Freitag hieß es dann – raus aus Kloster Banz und vor Ort recherchieren, filmen und fotografieren! Die Gruppen nutzten den kompletten Tag, um für ihre Projekte rund um Bad Staffelstein sowie in Bamberg Informationen für Texte einzuholen, Filme zu drehen und Bilder zu erstellen. Recherchetermine wie die Besichtigung einer Bamberger Brauerei oder einer Mühle sowie das Wandern mit einem Pilgerbegleiter machten den Tag zu einem tollen Erlebnis.

Aline-Florence Buttkereit (r.) und eine Stipendiatin bei der Arbeit

Aline-Florence Buttkereit (r.) und eine Stipendiatin bei der Arbeit

Isabel Küfer

Die multimedialen Geschichten nehmen Form an

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Produktion und Materialaufbereitung. Die Seminarteilnehmer bearbeiteten Bilder, schnitten Filme, verfassten Texte, erstellten Grafiken und setzten so nach und nach ihre multimedialen Geschichten mit der Web-Software WordPress auf dem Weblog fridablogger.wordpress.com um. Die Teams arbeiteten zusammen mit den Dozenten bis spät in die Nacht. Am Sonntag war es dann endlich soweit – alle Projekte waren fertig und konnten vor der kompletten Gruppe besprochen und bestaunt werden. Am Ende des Wochenendes entstanden so fünf multimedialen Geschichten (siehe unten). Die Ergebnisse können sich sehen lassen und jede Gruppe konnte stolz auf sich sein, innerhalb von nur zwei Tagen ihre Geschichten sehr kreativ und multimedial aufbereitet zu haben.

Multimediales Storytelling als Chance für jeden Journalisten

Sei es die Arbeitsteilung in einem Team, das Drehen und Schneiden von Videos, das Arbeiten an einem Weblog oder das Erstellen von Grafiken – jeder der Seminarteilnehmer konnte unglaublich viel für sich selber mitnehmen und neue Erfahrungen im multimedialen Storytelling sammeln. Die Projekte der Stipendiaten können ab jetzt auf dem Blog fridablogger.wordpress.com angeschaut werden. Reinklicken lohnt sich!

Simone Hausladen

 

Die multimedialen Projekte der Stipendiaten:

27 Jahre vor den Bayern: Bambergs Reinheitsgebot
Vor einem halben Jahrtausend wurde das Bayerische Reinheitsgebot in Ingolstadt verfasst. Auch die Bamberger freuen sich über das Jubiläum des Qualitätsgaranten. Über das 500-jährige Bestehen können die Oberfranken aber nur müde lächeln: In Bamberg geht das Reinheitsgebot nämlich schon auf das Jahr 1489 zurück und ist somit 27 Jahre älter.
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Wenn die Mühle nicht mehr klappert
Vor 70 Jahren gab es fast 20.000 Mühlen in Deutschland, heute nur noch ein paar hundert. Schuld daran ist vor allem die moderne Technik. Einige Müller investieren in ihre Mehlproduktion. Kleinere Mühlen, die nicht mithalten können, werden geschlossen oder für einen anderen Zweck genutzt. mehr ...

Ein mörderisches Märchen – in Bamberg?
Seit 2015 gibt es die beliebteste Krimiserie – den Tatort – endlich auch in Franken. Nach Nürnberg und Erlangen steht jetzt Würzburg auf dem Programm. Bamberg geht also wieder leer aus. Dabei steckt doch das Potential in jeder Gasse. Aber auch die Bamberger untereinander sind unschlüssig. mehr ...

Auf Pilgerreise rund um Bad Staffelstein
Alltag aus, Natur an: Pilgern bietet die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen – und zwar ganz egal ob gläubig oder nicht. Denn jeder kommt gern mal runter – und viele eben auch beim Pilgern: Einen Tag lang den Stress wegatmen, Facebook, WhatsApp & Co. hinter sich lassen und Natur in sich aufsaugen. Und nicht erst seit Hape Kerkelings Bestseller ist man auch in Bad Staffelstein dann einfach mal weg. mehr ...

Vom leisen Geheimnis um das Frankenlied
Der Norden des Freistaats Bayern ist Heimat gewahrter Kultur und fester Traditionen. Der Norden des Freistaats ist Frankenland. Victor von Scheffel gab den stolzen Einwohnern einst ihre Hymne. Dass hinter den berühmten Versen des Frankenlieds auch ein Geheimnis wacht, war lange Zeit unbekannt. mehr ...

Das Journalistische Förderprogramm für Stipendiaten (JFS) bietet Studierenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Universitäten eine studienbegleitende Aus- und Weiterbildung mit praxisbezogenen Seminaren und Fachtagungen in den Sparten Zeitungs-, Bild-, Onlinejournalismus, Hörfunk und Fernsehen sowie Veranstaltungen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen an. Die Förderung ist nicht an bestimmte Studiengänge gebunden, jedoch sollte bei den Bewerbern als Berufsziel eine spätere Tätigkeit im Bereich der Medien gegeben sein.

Universitätsförderung MINT und Medizin
Isabel Küfer, M.A.
Leiterin
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