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Sportjournalismus
Emotionen, Vielfalt und Teamgeist

Welches Kind wünscht sich nicht, einmal vor Schweini, Klitschko oder Nowitzki zu stehen und alles zu fragen, was man will? Diesem Traum sind acht Stipendiatinnen und Stipendiaten ein kleines Stück näher gekommen. Erstmalig fand vom 6. bis 8. März 2015 in Kloster Banz das Projektseminar Sportjournalismus statt.

Unterwasserrugby

Unterwasserrugby

Greta Aigner

Mit Markus Kaiser vom MedienCampus Bayern, Thomas Kießling vom Bayerischen Fernsehen und Alexander Schubert von MDR 1 Radio Sachsen war durch die Dozenten die komplette mediale Bandbreite vertreten. So konnten die Stipendiaten bei ihren Beiträgen wählen zwischen Text, Video, Audio oder einer Multimediaseite und somit einer Mischung aus allem.

„Fußball muss jeder können“ - Stipendiaten beim Spiel FC Eintracht Bamberg 2010 gegen den SV Seligenporten

Alexander Schubert

Fußball muss jeder können“, stellte Markus Kaiser während der Theoriestunde am Freitagabend fest. Gerade die Randsportarten aber würden oft vernachlässigt. Nicht so beim JFS – das Seminar lebte von seiner Vielfalt. Am Ende gab es einen Live-Kommentar über das Viertliga-Fußballspiel FC Eintracht Bamberg 2010 gegen den SV Seligenporten, eine Reportage über den „Lebensretter“ des Waldklettergartens in Banz, einen Radiobeitrag und eine Multimediaseite über Unterwasserrugby, eine Multimediaseite über den Trend der „E-Bikes“ und eine weitere über die Scharfschützen von Lichtenfels. Die Stipendiaten hatten die Themen allein oder in Teams vorrecherchiert und konnten sich am Samstag auf den Besuch der jeweiligen Vereine und Sportler konzentrieren.

Am Sonntagvormittag standen nach einem langen und arbeitsintensiven Abend die Beiträge, und die Gruppe samt Dozenten waren stolz auf das, was sie geleistet hatten. Trotzdem hatte jeder Stipendiat und jede Stipendiatin die ganz persönliche Liste beisammen, was er oder sie beim nächsten Mal besser machen würde.

Nachbearbeitung am Laptop mit Alexander Schubert

Isabel Küfer

Was haben die Stipendiaten sonst gelernt? Beispielsweise wie man eine Multimediaseite aufzieht. Aber auch, wie man als Journalist auf Menschen zugeht. „Smalltalk ist das Wichtigste“, betonte Thomas Kießling immer wieder. Oder wie zentral es ist, seine Hörer, Zuschauer und Leser in Bann zu ziehen. „Sport vermittelt Emotionen“, war die These von Alexander Schubert. Die entscheidende Einsicht war vielleicht, dass der Sportjournalist genauso viel Ausdauer braucht wie der Sportler selbst. Zumindest nach der Sportveranstaltung in der Nacht beim Schneiden, Texten und Verbessern.

Ein positives Fazit des Seminars mit dem Wunsch auf Fortsetzung zogen nicht nur die Stipendiaten. „Mich hat eure Teamleistung beeindruckt“, sagte beispielsweise Dozent Alexander Schubert. Sein persönlicher Höhepunkt sei gewesen, als die Stipendiaten Samstagnacht auf den letzten Beitrag gewartet hätten, um sich gemeinsam vor der Bettruhe eine Runde Tischkicker zu gönnen. In Sachen Teamgeist können also die Sportler von den Sportjournalisten noch etwas lernen.

Maximilian Förster

Das Journalistische Förderprogramm für Stipendiaten (JFS) bietet Studierenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Universitäten eine studienbegleitende Aus- und Weiterbildung mit praxisbezogenen Seminaren und Fachtagungen in den Sparten Zeitungs-, Bild-, Onlinejournalismus, Hörfunk und Fernsehen sowie Veranstaltungen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen an. Die Förderung ist nicht an bestimmte Studiengänge gebunden, jedoch sollte bei den Bewerbern als Berufsziel eine spätere Tätigkeit im Bereich der Medien gegeben sein.

Universitätsförderung MINT und Medizin
Isabel Küfer, M.A.
Leiterin
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