Im Rahmen der angebotenen Archivführungen öffneten sich für die zahlreichen Besucher die Magazintüren des ACSP. Anschaulich und unterhaltsam stellten die Archivmitarbeiter Andreas Bitterhof und Tobias Flümann die für manchen Teilnehmer ungeahnte Vielfalt der Archivalien vor. Ein Höhepunkt war sicher die Möglichkeit, den einen oder anderen Gegenstand in die Hand nehmen und somit auch näher betrachten zu können.
Im Mittelpunkt der Präsentation der Archivbestände stand diesmal die mehr als 3.700 Filmen, Videos und Wahlspots umfassende Filmsammlung des Archivs. In ihrem Vortrag beschrieb Katharina Köhn anschaulich die Herausforderungen bei der Erhaltung und Digitalisierung von historischem Filmaufnahmen auf rückte auch die beinah vergessenen Filmträger wie Video 2000 in den Blick.
Das Hauptprogramm wurde dann auch von einem Film des ehemaligen HSS-Stipendiaten Benedikt Schwarzer eröffnet. Sein Großvater Leo Wagner war ein Protagonist der frühen Jahre der Bonner Republik. Der politische Aufstieg vom Mitbegründer der CSU in Günzburg 1945 zum Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe 1963 war rasant, ebenso sein Absturz aufgrund seines schillernden und umstrittenen Lebenswandels bis hin zu seinen Stasi-Kontakten.
Im anschließenden Gespräch mit dem Historiker Ludwig Lenzgeiger schilderte Benedikt Schwarzer ausführliche seine Beweggründe für den Film und die teilweise überraschenden Erkenntnisse, die im Laufe der Dreharbeiten gewonnen werden konnten. Das Publikum nutzte die Möglichkeit für umfangreiche Fragen an Benedikt Schwarzen und zeigte sich vor allem tief bewegt von den Auswirkungen des Handelns Leo Wagners auf das Leben seiner Familie.
Einladungsflyer des ACSP für den Tag der Archive 2020.
Den ausführlichen Bericht eines Gastes über den Tag der Archive 2020 im ACSP finden Sie hier.