Info
- Das Positionspapier wird im Rahmen eines digitalen Launch-Events am 20. Januar 2021, 15 – 16 Uhr, vorgestellt. Sie können sich hier anmelden.
- Zur ausführlichen Version auf Deutsch und Englisch
- Zur Kurversion im Tagesspiegel
Alle Hoffnungen in den USA und in Europa liegen auf Joe Biden, der am kommenden Mittwoch als Präsident vereidigt wird. Innenpolitisch tritt er ein schweres politisches Erbe an: Die amerikanische Gesellschaft ist zutiefst gespalten, die Wirtschaft erlebte pandemiebedingt einen historischen Einbruch und mit nahezu 400.000 Corona-Toten sind die USA das am schlimmsten von Covid-19 betroffene Land der Welt. Außenpolitisch hat sich der Demokrat das Ziel gesetzt, den amerikanischen Führungsanspruch in der Weltpolitik wiederherzustellen, den Donald Trump unter seinem außenpolitischen Paradigma „America First“ abgelehnt hatte. Gerade das deutsch-amerikanische Verhältnis hatte in den letzten vier Jahren einen Tiefstand erreicht. Die Debatten um Nord Stream 2, mangelnde deutsche Verteidigungsausgaben oder von der Trump-Administration verhängte Strafzölle offenbarten eine tiefe Kluft zwischen Washington und Berlin, zu der beide Seiten beigetragen haben.
Transatlantisch? Traut Euch! ist das Projekt einer Gruppe von Fachleuten, die über mehrere Monate gemeinsam ein neues Konzept für das transatlantische Bündnis erarbeiteten – von der Neubelebung der Werte- und Interessenspartnerschaft bis zu konkreten Umsetzungsempfehlungen. Alle Autorinnen und Autoren geben hier allein ihre persönliche Ansicht wieder. Sie sprechen ausdrücklich nicht für die Institutionen, mit denen sie assoziiert sind. Mitgewirkt und unterzeichnet haben:
Mit dem Wechsel der Administration in den USA haben wir jetzt die Chance, die transatlantischen Beziehungen neu zu beleben.
LisaStrachan; HSS; IStock
Die Wahl von Joe Biden bietet Deutschland und Europa die Chance, die transatlantischen Beziehungen wiederzubeleben. Allerdings sind nicht nur die USA in der Bringschuld, sondern Europa und vor allem Deutschland müssen Impulse für eine neue transatlantische Zusammenarbeit setzen.
Vor diesem Hintergrund setzte sich eine Expertengruppe, einberufen durch den German Marshall Fund of the United States das Ziel, konkrete Ideen zur Stärkung der deutsch-amerikanischen Beziehungen zu erarbeiten. Teil der Gruppe war auch unsere Referatsleiterin für Außen-und Sicherheitspolitik, Andrea Rotter. Am Ende dieses Prozesses steht das Positionspapier „Transatlantisch? Traut Euch! Für eine neue Übereinkunft zwischen Deutschland und Amerika“, das pünktlich zur Amtseinführung vorgestellt wird.
Transatlantisch? Traut Euch! ist eine Handlungsempfehlung an die Bundesregierung und den Bundestag. Das Papier ruft dazu auf, die große Chance zu Reparatur und Neuausrichtung der erodierten transatlantischen Beziehungen zu nutzen und eine Neue Übereinkunft mit der amerikanischen Regierung zu treffen. Mit der Vereidigung Joe Bidens ist der Moment gekommen zu handeln. Die Bundesrepublik braucht dazu Führung, politischen Willen, Ideen und einen Plan – ausgehend von dem vitalen Interesse Deutschlands, dass Amerika eine europäische Macht bleibt.
Der Vorschlag für eine Neue Übereinkunft ist getragen von dem Willen, über eine Legislaturperiode hinaus zu denken, überparteilich zu agieren sowie die Energie junger Menschen und vielfältiger Minderheiten für die Zukunftsgestaltung zu nutzen. Die Neue Übereinkunft konzentriert sich auf fünf Politikfelder: Klima, NATO und China, Technologie und Handel.