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Umweltfreundliche Energieerzeugung

Während der Veranstaltung „Umweltschutz vor Ort“ vom 24. bis 26. Juni 2016 in Kloster Banz konnten sich die Teilnehmer bei der Führung über ein landwirtschaftliches Anwesen einen Überblick über artgerechte Tierhaltung und eine umweltfreundliche Energieer­zeugung machen.

Seminarteilnehmer beim Bio- und Energiebetrieb Porzelt

Seminarteilnehmer beim Bio- und Energiebetrieb Porzelt

Beim Umwelt­schutz geht es um den Schutz der Umweltmedien Wasser, Boden, Luft. Für den inzwischen in der westlichen Welt verbreiteten Massenkonsum werden viele Rohstoffe der Erde benötigt, bei deren Gewinnung die genannten Umweltmedien vielfach in unverantwortlichem Maße in Mitleidenschaft gezogen werden. Hinzu kommt noch die Schädigung unseres Klimas infolge der für die Produktion benötigten Energie. Vor diesem Hintergrund ist die einleitende These „Umweltschutz ist Menschenschutz, weil wir nicht ohne eine intakte Umwelt leben können“  von Seminarleiter Andreas Brunner bei der Veranstaltung „Umweltschutz vor Ort“ vom 24. bis 26. Juni 2016 in Kloster Banz zu verstehen.

Die Umweltwissenschaftlerin Katja Winter zeigte die historische Entwicklung im Natur- und Land­schaftsschutzbereich auf. Während Schutzmaßnahmen sich zunächst auf regionale Bereiche bezo­gen, erkannte man bald, dass für die Erhaltung der Biodiversität eine großräumige Betrach­tung not­wendig ist. Dies führte schließlich zur Ausweisung staatenübergreifender Schutzgebiete. Es wurde aber auch deutlich, dass es in der Naturschutzpraxis je nach gesellschaftlichem und wis­senschaftli­chem Hintergrund viele unterschiedliche Sichtweisen bzw. Naturverständnisse gibt. Wichtig ist es dabei, die Bevölkerung für die wichtigen Werte des Naturschutzes zu sensibilisie­ren, denn, so die Grundaussage, „man schützt nur, was man kennt und was man liebt“.

Besichtigung einer Biogasanlage

Besichtigung einer Biogasanlage

Bei einer Führung über ein landwirtschaftliches Anwesen konnten sich die Teilneh­mer einen Überblick über artgerechte Tierhaltung und eine umweltfreundliche Energieer­zeugung verschaffen. Die Biobäuerin Monika Porzelt zeigte gemeinsam mit ihrem Sohn Hannes Porzelt zunächst die rasanten Entwicklungen in der Landwirtschaft auf: Die Erträge in der Milch- und Getreideproduktion haben sich in den letzten Jahrzehnten etwa verdoppelt, die Beschäftigten­zahl in der Urproduktion hat sich durch den immensen Maschineneinsatz inzwischen auf einen ganz geringen Stand eingependelt. Diese „industrielle“ Landwirtschaft ist mittlerweile allerdings verbun­den mit einem erheblichen Spritzmitteleinsatz. Aufgrund zunehmender Resistenzen werden immer noch mehr Pflanzenschutzmittel benötigt, während die Preise mehr und mehr verfallen. Dies war für die Familie Porzelt der Grund, auf biologische Erzeugung umzustellen. Diese Produktion ist zwar mit we­sentlich mehr Arbeitseinsatz und geringeren Erträgen verbunden. Allerdings wird man mit einem deutlich höheren Milchpreis entschädigt und auch die Äcker waren von den regenbedingten Abschwemmungen kaum betroffen. Durch die kürzlich in Betrieb genommenen Güllebiogasanlage und die vorhandenen Photovoltaikanlagen wird umweltscho­nend wertvolle Energie produziert.

Abschließend zeigte Andreas Brunner noch die rechtlichen Bestimmungen zum Schutze der Nachbarschaft in den Bereichen Lärm, Staub, Geruch usw. auf. Die Seminarteilnehmer freuten sich über eine Vielzahl wichtiger Aspekte zum Umweltschutz in Verbindung mit den bei der Begehung des landwirtschaftlichen Betriebs gewonnenen anschauli­chen Eindrücken aus der Praxis.