„Beim Brexit hat die Geschlossenheit der übrigen 27 Mitgliedstatten gegenüber Großbritannien überragende Bedeutung“, appellierte die HSS-Vorsitzende im niederländischen Parlament. Dort hatte sie der Vorsitzende der christdemokratischen CDA-Fraktion, Sybrand Buma, empfangen.
Beide sprachen sich auch für die Einhaltung der Stabilitätskriterien aus und gegen ein Haftungsmodell: „Es kann nicht angehen, dass deutsche und niederländische Sparer zur Rettung anderer bankrotter EU-Staaten, von Banken oder Unternehmen herangezogen werden.“
CDA-Parteivorsitzende Ruth Peetoom und Männle stellten übereinstimmend fest, dass die Politik die Bedeutung von Werten für die Gesellschaft wieder stärker in den Mittelpunkt rücken müsse. „In bewegten Zeiten wie diesen stellen die Menschen wieder die Identitätsfrage“, sagte Männle. Die Solidarität als einen kulturellen Wert verbinde Deutschland und die Niederlande.
Dem Schwund des gesellschaftlichen Zusammenhalts, vor allem in den Großstädten, müsse entgegengewirkt werden.
Auch über die Flüchtlings- und Migrationskrise tauschten sich Peetom und Männle aus. Die HSS-Vorsitzende erläuterte Maßnahmen der HSS bei der Flüchtlingsarbeit, wie zum Beispiel. den HSS-Handlungsleitfaden „Ich zeige Dir meine Stadt“ für Migranten, der das (Zusammen-)Leben in Deutschland und passendes Verhalten in Alltagssituationen erklärt.
Thema war darüber hinaus auch die Regierungsbildung in Deutschland mit Blick auf die kommenden Verhandlungen zwischen der Union und der SPD über eine Regierungsbildung. Ben Knapen, niederländischer Senator und Männle erörterten auch eine mögliche bilaterale Zusammenarbeit der beiden Länder bei gesellschaftspolitischen Themen.
„Immer mehr Menschen haben immer mehr Informationen zur Verfügung, dennoch leidet die Sachlichkeit. Emotionen und Ängste überwiegen“, stellten Knapen und Männle fest. Sie regten deswegen einen deutsch-niederländischen Austausch zum Umgang mit diesem Phänomen an.