Der Dokumentarfilmer Thomas Hausner, Begründer des Mittagsmagazins der ARD im Jahr 1989 und jetziger „Chef vom Dienst“ sowie Prof. Dr. Thomas O. Höllmann, Leiter des Asien-Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München und ehem. Vizepräsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften diskutierten mit den interessierten Teilnehmern über die 4-teilige Filmreihe „Konfuzius sagt“, die mit Genehmigung des Bayerischen Fernsehens hintereinander am Stück gezeigt wurden, gedreht vorwiegend in Shandong und Peking. Shandong ist Partnerprovinz des Freistaats Bayern und dort unterhält auch die Hanns-Seidel-Stiftung mehrere Projekte. Der Auslöser für das „Konfuzius-Projekt“ war eben die Partnerschaft mit Shandong.
Gemeinsam mit der aus Südchina stammenden Journalistin Sha Hua geht der Sinologieprofessor Höllmann, wie in einem dokumentarischen Roadmovie, auf eine Reise durch die bayerische Partnerprovinz, in der der berühmte Philosoph in der Zeit von 551 bis 479 v. Chr. gelebt und gewirkt haben soll.
Im Vordergrund standen dabei vier Fragen: 1. Was wissen wir über Konfuzius? 2. Wo bzw. in welchen (Lebens-) Bereichen finden wir seine Weisheiten? 3. Ist Konfuzianismus mehr Philosophie oder Religion? 4. Welche Rolle spielen seine Erkenntnisse im heutigen China? Zu diesen und weiteren Fragen steuerten der Professor und der Regisseur Hausner in perfektem und kurzweiligem Zusammenspiel zwischen den Zeilen bzw. den 30-minütigen Filmbeiträgen ihr Wissen über das alte China, Land und Leute sowie die gelebte Gegenwart bei. Letztere wurde filmisch besonders auch durch Sha Hua in der Präsentation Chinas des 21. Jahrhunderts deutlich: die „deutsch-chinesische Kombination Höllmann – Hua“ wurde als unschlagbar und streckenweise oft sehr humorvoll gewürdigt.
Die Reise führte unter anderem auch nach Qufu, in die Stadt, in der Konfuzius geboren wurde und in der er auch starb. Heute gilt sie als Kultstätte des modernen Konfuzianismus, ein "Wallfahrtsort“ mit über 16 Millionen Besuchern im Jahr. In der Diskussion mit den begeisterten Teilnehmern wurde deutlich, dass auch heute noch Konfuzius, in der Tradition fest verankert, als Verbindungsglied zwischen dem antiken und dem modernen China gilt.
Moderiert wurde das Filmseminar von der Schauspielerin und Filmjournalistin Christine Weissbarth.