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Kurz erklärt
Mein erstes Mal… wählen gehen

Wen soll ich wählen? Welche Partei hat das beste Wahlprogramm? Welcher Politiker ist in welcher Partei und wo muss ich zum Wählen eigentlich hin? Lauter Fragen, die sich so vor einer ersten Wahl stellen. Aber wie soll man sich denn auch auskennen?

Dieses Jahr steht meine erste Wahl an. Aber um ehrlich zu sein, bin ich noch ziemlich planlos… Auch meine Freunde haben wenig Ahnung, da die meisten von ihnen am 24. September genau wie ich zum ersten Mal wählen gehen. Grund genug also, dass ich mich die letzten Tage hingesetzt und dazu recherchiert habe.

Wahlurne auf Schultisch. Hand wirft gefalteten Wahlzettel in Schlitz.

Wann, wie und wo wählen gehen? Am 24. September müsst ihr Bescheid wissen!

HSS

Parteien und Wahlprogramme

Als erstes habe ich mich schlau gemacht, welche Parteien überhaupt zur Wahl stehen. Dafür habe ich natürlich das Internet genutzt und bin erstmal bei Wikipedia gelandet. Da gibt es eine übersichtlichen Liste aller deutschen Parteien mit ganz guten Infos, zum Beispiel, wie wichtig die jeweilige Partei im Bundestag ist. Und wenn man weiterklickt kann man seitenweise nachlesen, was ihre Standpunkte zu allen möglichen Themen sind. Es gibt ja wirklich viele Parteien und weil jede ein eigenes Wahlprogramm hat, habe ich mir die rausgesucht, die meinen persönlichen Vorstellungen für unsere Zukunft am meisten zusagen. Außerdem gibt es die Wahlprogramme der Parteien auf deren Webseiten zum Nachlesen – nicht erschrecken- die Programme sind sehr lang, allerdings gibt es Seiten auf denen alles zusammengefasst wird. Auch in den Zeitungen gibt es meist kurz vor der Wahl nochmal eine Übersicht.

Mir ist zum Beispiel besonders wichtig, dass wir in Europa besser vor Terroranschlägen geschützt werden. Aber auch Umweltschutz und soziale Themen stehen bei mir ganz oben. Außerdem interessiert mich, was welche Partei für junge Menschen wie mich nach der Wahl tun möchte.

Wahl-O-Mat

Zusätzlich habe ich den „Wahl-O-Mat“ getestet. Das ist ein Programm, das dir politische Fragen stellt, die du mit „ich stimme zu“, „stimme nicht zu“ oder „neutral“ beantworten kannst. Zum Beispiel:  „BAföG soll unabhängig vom Einkommen der Eltern gezahlt werden“, „Diesel für Pkw soll höher besteuert werden“ oder „Eine Obergrenze für Flüchtlinge soll eingeführt werden“. Am Ende der Auswertung kann man sich außerdem die entsprechenden Antworten der Parteien ansehen. Dann wertet das System deine Antworten aus und vergleicht sie mit den Antworten der Parteien. So weiß man gleich, welche Partei am besten zu einem passt. Natürlich darf man nicht allein auf diese Auswertung vertrauen. Der Wahl-O-Mat ist eher eine Hilfestellung. Ich persönlich fand ihn sehr hilfreich, weil dort Fragen vorkamen, die ich mir alleine sicher nicht gestellt hätte.

Jetzt weiß ich also ziehmlich genau, wen ich wählen möchte, aber wie geht es jetzt weiter?

Wo muss ich wählen?

Wo muss ich überhaupt hin zum Wählen und was muss ich als Erstwähler alles dabei haben? Das steht in einem Brief, den ich, wie alle anderen, vor ein paar Wochen bekommen habe. Darin werde ich offiziell zur Wahl eingeladen. Sieht auch ziemlich wichtig aus, der Briefumschlag mit dem Bundesadler drauf. Ansonsten findet man auch alle Infos auf der Website vom Bundestag. Einfach deine Postleitzahl eingeben und die Seite spuckt deinen Wahlkreis aus. Gewählt wird meistens in einer Schule oder einem Gemeindesaal im Wohnort, nicht allzu weit weg von zu Hause. Mitbringen muss ich anscheinend nur meinen Ausweis. Die Einladung zur Wahl nehme ich zur Sicherheit auch mit. 

Aber was, wenn man während der Wahl verhindert ist? Für solche Fälle gibt es die Briefwahl. Dazu gibt es ausführliche Infos in der Einladung zur Wahl. Zur Briefwahl muss man sich nämlich anmelden. Man bekommt dann alle nötigen Unterlagen nach Hause geschickt. Aber keine Sorge: an wen man sich dafür wenden muss, wird alles in der Einladung zur Wahl erklärt.

Erst- und Zweitstimme

Was ich jetzt noch wissen muss, ist die Sache mit der Erst- und der Zweitstimme. Das wird auf der Seite der „Bundeszentrale für politische Bildung“ gut erklärt. Jeder Wähler hat zwei Stimmen. Mit der ersten bestimme ich direkt einen Kandidaten aus meinem Wahlkreis. So wird garantiert, dass aus jedem Wahlkreis ein Volksvertreter auch wirklich im Bundestag sitzt. Mit der Zweitstimme wähle ich eine Partei. Die schickt dann ihre Mitglieder in den Bundestag, je nachdem wie viele Stimmen sie bekommen hat.

Alles klar? Jetzt müssen wir noch gut eine Woche warten und dann geht´s los. Ich bin schon sehr gespannt!

Autor: Lisa Christl

Leiterin Onlineredaktion/Internet

Susanne Hornberger