Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit haben ein großes Informationsbedürfnis und benötigen Unterstützung zur Bewältigung ihrer Tätigkeit. Dafür hat die Hanns-Seidel-Stiftung nun den Leitfaden „Engagiert für Flüchtlinge: Ein Ratgeber für Ehrenamtliche“ sowie ein Glossar mit Fachbegriffen herausgebracht, die beide kostenfrei erhältlich sind. Der Glossar ist mittlerweile auch als App verfügbar.
Die Publikationen wurden am 18. März 2016 im Konferenzzentrum München vor großem Publikum vorgestellt. „Wir lassen die Ehrenamtlichen nicht allein. Ohne die vielen Ehrenamtlichen hätten wir den enormen Zugang von Asylbewerbern nicht in dieser Form meistern können“, sagte Sozialministerin Emilia Müller (CSU). „Dafür danke ich allen Helferinnen und Helfern ganz herzlich. Wir lassen die Ehrenamtlichen aber nicht allein sondern unterstützen sie nach besten Kräften. So finanzieren wir beispielsweise hauptamtliche Koordinatoren, die den Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch der Leitfaden der Hanns-Seidel-Stiftung ist ein wertvoller Ratgeber, der viele Fragen beantwortet und hilfreiche Tipps gibt. Ich danke der Hanns-Seidel-Stiftung für die Unterstützung – auch im Namen der Ehrenamtlichen.“
Die erfolgreiche Aufnahme von Migranten in die Gesellschaft setzt eine engagierte Arbeit vieler Freiwilliger in der Flüchtlingsarbeit voraus. Ehrenamtliche, die Kontakt zu Asylbewerbern haben, benötigen aber selbst ein Informationsnetzwerk, auf das sie zurückgreifen können. Wie kann man helfen? Was ist zu beachten? Oder wie läuft ein Asylverfahren ab? Antworten auf diese Fragen gibt nun die 60-seitige Broschüre „Engagiert für Flüchtlinge: Ein Ratgeber für Ehrenamtliche“, die zusammen mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. erstellt wurde. Sie beinhaltet auch eine Liste mit wertvollen Linktipps im Internet. „Integration ist ein langfristiger Prozess, der zum Ziel hat, alle Individuen in die Gesellschaft einzubeziehen. Bei diesem Prozess sind ehrenamtliche Helfer eine tragende Säule im System“, so Prof. Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung.
Zum Angebot der Stiftung zählen auch Seminare für Flüchtlingshelfer, wo diese sich vernetzen können. Ergänzend zum Ratgeber ist ein Glossar erschienen. Es beschreibt von A wie Asyl bis Z wie Zuwanderung auf 114 Seiten Begrifflichkeiten zum Themenkomplex Asyl – Flucht – Migration. Thomas Röbke, Vorsitzender des Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. und Mitautor des Ratgebers äußerte nach seiner Rede über die "Bedeutung des Ehrenamts in der Integrationsarbeit" noch zwei Wünsche an die Politik: „Bitte brechen sie diese wirklich guten Programme nicht einfach nach einem Jahr ab, denn die Aufgabe der Integration wird weiter auf der Tagesordnung stehen, auch wenn der Flüchtlingsstrom abebben sollte“. Auch sei es wichtig, „dass alle gesellschaftlichen Institutionen für die ehrenamtliche Mitarbeit offen sind.“