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Stipendiaten beim Bundespräsidenten
Demokratie und Teilhabe im und neben dem Studium

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 29. August gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender Stipendiaten der 13 anerkannten deutschen Studienförderwerke in seinem Bonner Amtssitz, der Villa Hammerschmidt, empfangen.

Der Bundespräsident nahm sich Zeit. Über 90 Minuten sprach Frank-Walter Steinmeier mit uns Stipendiaten. Er interessierte sich, hörte zu, fragte nach und machte klar, dass für ihn der Austausch mit einer jungen Generation politisch engagierter Menschen ein ernst gemeintes Anliegen ist. Im Gespräch zeigte sich Steinmeier besorgt über einige aktuelle Ereignisse, wie etwa ausländerfeindlichen Übergriffen in Chemnitz. Es sei besonders wichtig, dass die heutige Generation die Demokratie pflege und stärke. Diskutiert wurde anschließend, wie der Spagat zwischen Studium, Ehrenamt und politischem Engagement im Alltag gelingen kann.

Info:

Das Institut für Begabtenförderung der Hanns-Seidel-Stiftung vertraten bei dem Empfang Katharina Ramsauer und Thomas Klotz. Thomas Klotz, leidenschaftlicher Imker, promoviert im Bereich der Umweltpolitiküber Bienenpolitik an der TU München und gibt in seiner Freizeit für die Hanns-Seidel-Stiftung Seminare über politischen Extremismus. Katharina Ramsauer, Masterstudentin im Fach Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin, leitet die Berliner Stipendiatengruppe und fördert den Dialog zwischen ihren Stipendiaten, Politik und Gesellschaft.

Alle Stipendiaten auf der großen Freitreppe vor dem Schloss mit Steinmeier in der Mitte.

"Wenn gesellschaftliches Engagement nicht als Pflicht sondern als Selbstverständlichkeit empfunden wird, finden sich Möglichkeiten, Zeit und Geld. Man muss es nur wollen." (HSS-Stipendiaten)

Michael Gottschalk; Bundesregierung

Wir sprachen uns dafür aus, das eigene Ehrenamt oder gesellschaftspolitische Engagement nicht als „Pflicht“ wahrzunehmen. Wenn es stattdessen als selbstverständlich empfunden wird, sich für Gesellschaft und Demokratie einzusetzen, finden sich Möglichkeiten und auch die notwendige Zeit. Man muss es nur wirklich wollen.

Klares Bekenntnis für Europa

Beim Thema Europa interessierte den Bundespräsidenten besonders, welche Ideen die Studierenden hätten, vor allem jungen Menschen wieder für das europäische Projekt zu begeistern. Ein Vorschlag waren kostenlose „Interrail-Tickets“. So könnten Jugendliche Vorurteile abbauen und eine europäische Identität entwickeln.

Das stärke Europa. Aber auch mehr Bewusstsein für die Segnungen der EU sei notwendig. Grenzkontrollen, verschiedene Währungen oder gar Krieg kennt die junge Generation ja nur noch aus Geschichtsbüchern. Als Stipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung plädierten wir für ein klares Bekenntnis zu Europa. 

Ein junger Mann in schickem Anzug überreicht gerade dem interessierten Paar ein Glas Honig. Erklärt etwas.

Bundespräsident Frank-Walther Steinmeier und Elke Büdenbender können künftig Honig aus Oberbayern zum Frühstück genießen. Promotionsstipendiat und Imker Thomas Klotz, der seine Dissertation über "Bienenpolitik im Alpenraum" schreibt, brachte als Gastgeschenk ein Glas "Ambrosius Liebling" mit.

Michael Gottschalk; Bundesregierung

Allerdings wurde in den Gesprächen immer wieder deutlich, wie unpopulär und schädlich für die europäische Integration gerade das oft belächelte Klein-Klein der EU-Standardisierungsmaßnamen ist, gibt es doch nationalen populistischen Politikern eine Steilvorlage, Wahlkampf auf dem Rücken der europäischen Idee zu betreiben.

Ein letzter Punkt, der den Bundespräsidenten interessierte, war der zunehmende Akademisierungstrend in vielen Berufsgruppen und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Er mahnte an, der dualen Berufsausbildung und den Ausbildungsberufen insgesamt mit größerer Wertschätzung zu begegnen.

Viele dieser Berufe böten hervorragende Perspektiven. Zum Abschluss lobte Steinmeier die Stipendiaten für ihr Engagement und rief dazu auf, immer im Gespräch miteinander zu bleiben. Dialog sei nicht nur international so wichtig wie nie, sondern auch bei uns in Deutschland.  

Als Dankeschön durfte Thomas Klotz dem Bundespräsidenten und seiner Frau mitgebrachten Honig aus eigener Produktion überreichen, bevor diese zum nächsten Termin in Bonn aufbrachen.

Autorin: Katharina Ramsauer

Universitätsförderung MINT und Medizin
Isabel Küfer, M.A.
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