Print logo

Ein Netzwerk für politische Bildung im östlichen und südlichen Afrika
CENESA

Um politische Bildungsarbeit in den Regionen Ost- und südliches Afrika effektiver zu gestalten, trafen sich die Vorstandmitglieder des Civic Education Network for Eastern and Southern Africa / CENESA in Nairobi, der Hauptstadt Kenias und planten die nächsten Schritte zum Ausbau des Netzwerkes. Die HSS unterstützt das zivilgesellschaftliche Projekt seit dessen Gründung im Jahr 2017.

Soziale Ungerechtigkeit, berufliche Perspektivlosigkeit und Korruption sorgen dafür, dass die zunehmend junge Bevölkerung dieser Länder mehr und mehr das Vertrauen in Politik und Staat verlieren. Sie fühlen sich von den demokratischen Prozessen ausgeschlossen. Deswegen kommt es immer öfter zu teils auch gewalttätigen Protesten, zum Beispiel wegen schlechter kommunaler Serviceleistungen oder der Studiengebühren während der „fees must fall – Kampagne“.

Seitdem CENESA 2018 gegründet wurde, unterstützen wir das Netzwerk, beraten und vermitteln Kontakte in Politik und Wirtschaft.

Seitdem CENESA 2018 gegründet wurde, unterstützen wir das Netzwerk, beraten und vermitteln Kontakte in Politik und Wirtschaft.

©HSS

Gleichzeitig ist der politische Diskurs insgesamt konfrontativer und oft populistischer geworden. Doch gerade jungen Menschen kommt die schwierige Aufgabe zu, den demokratischen Transformationsprozess weiter voranzutreiben. Politische und staatsbürgerliche Bildung wird entscheidend dazu beitragen, dass sich die Bevölkerung der Länder des östlichen und südlichen Afrikas noch aktiver in politische und wirtschaftliche Entwicklungen einbringen kann, ihre Regierungen zur Rechenschaft ziehen und Parteien ermächtigen, die zu einer Verbesserung der Lebensumstände beitragen. Staatsbürgerkunde kommt jedoch im Schulunterricht der jungen Demokratien in ost- und südafrikanischen Ländern wie Namibia, Südafrika, Mozambique, Tansania und Kenia bisher zu kurz.

Verschiedene zivilgesellschaftlichen Organisationen der Regionen haben sich daher 2017 in Entebbe, Uganda getroffen und die Gründung eines Netzwerkes für politische Bildung vorbereitet.

Es geht um Demokratie, Wahlen, Grundrechte, Medien, Kultur, Migration, nachhaltiger Entwicklung und Umwelt.

Es geht um Demokratie, Wahlen, Grundrechte, Medien, Kultur, Migration, nachhaltiger Entwicklung und Umwelt.

©HSS

Im November 2018 wurde dann das „Civic Education Network for Eastern and Southern Africa“ (CENESA) offiziell ins Leben gerufen. Wir unterstützen seitdem den strukturellen und organisatorischen Aufbau des Netzwerkes. Das Netzwerk soll intensiv mit Regierungen und multilateralen Organisationen zusammenarbeiten, praktische Lösungsansätze zwischen den Mitgliederorganisationen entwickeln und auch eine Schutzfunktion für deren Mitglieder darstellen.

Anfang August 2019 trafen sich die CENESA-Vorstandsmitglieder aus sieben verschiedenen Ländern sowie weitere NGOs aus dem Bereich staatsbürgerliche Bildung, um Strategien zivilgesellschaftlicher Bildung und regionale Lösungsansätze zu entwickeln. Ebenfalls mit dabei war das Team unserer „Civics Academy“ aus Südafrika. Zentrale Forderung der verschiedenen Organisationen ist der regelmäßige Austausch von Wissen und Fähigkeiten und die Erstellung von Best Practise Beispielen, um das zivilgesellschaftliche und politische Engagement der Jugend der teilnehmenden Staaten zu fördern. CENESA sieht sich dabei als eine Art Koordinierungsstelle der verschiedenen, sich teilweise bereits im Aufbau befindlichen nationalen Netzwerke politischer Bildung. CENESA unterstützt diese Arbeit, gestaltet eine Internetpräsenz und produziert ein Magazin, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen und das Potential regionsübergreifender Projekte zu erkunden. Dazu werden Lernspiele für Jugendgruppen und Schulklassen zu Themen politischer Bildung angeboten: Es geht um Demokratie, Wahlen, Grundrechte, Medien, Kultur, Migration, nachhaltiger Entwicklung und Umwelt. Mit diesem spielerischen Ansatz wird das Netzwerk die Jugend der Mitgliedstaaten besser erreichen, um kann sie in ihrer Entwicklung zu aktiven, verantwortungsbewussten und im besten Sinne demokratischen Staatsbürger*innen begleiten.

Autoren: Uta Lehmann, Projektkoordinatorin für politische Bildung, HSS Kapstadt und Hanns Bühler, Regionaler Projektleiter, HSS Südliches Afrika

Extern
Dr. Dietmar Ehm
Leiter