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Interview mit Rhetorikcoach Winfried Bürzle
„Ihr öffentlicher Auftritt – Verhalten vor Publikum, Mikrofon und Kamera“

Autor: Karl Heinz Keil

Wie gelingt der perfekte Auftritt? Wir haben uns darüber mit HSS-Rhetorikcoach Winfried Bürzle unterhalten. Er ist studierter Germanist, gelernter Schauspieler, Radioprofi, langjähriger Lehrbeauftragter und Coach für Politik, Wirtschaft und Medien. Er steht auch mit einer eigenen Rhetorikshow namens SPRECHSCHADEN auf der Bühne. Mit diesen vielfältigen Tätigkeiten vereint er fachliches Wissen und Didaktik, Theorie und langjährige Erfahrung. Seit vielen Jahren begleitet er Seminarteilnehmer der Hanns-Seidel-Stiftung und hilft Ihnen auf dem Weg zu einem gelungenen Statement, einer fesselnden Rede oder überzeugenden Präsentation.

Winfried Bürzle setzt sein Fachwissen und seine langjährigen Erfahrungen häufig in Seminaren der HSS ein.

Winfried Bürzle setzt sein Fachwissen und seine langjährigen Erfahrungen häufig in Seminaren der HSS ein.

Nina Angerer ; Winfrid-Bürzle.de

HSS: Herr Bürzle, sind Sie eigentlich noch nervös vor einem Auftritt oder vor einem Seminar?

Winfried Bürzle: Ich glaube, es ist die nötige Anspannung, die vor jedem Auftritt sein muss, um auf das fokussiert zu sein, was kommt. Schauspieler nennen es Lampenfieber. Und ja, das habe auch ich noch immer. Und das ist gut so!

Sie sprechen die Schauspielerei schon an. Muss man Schauspieler oder Medienprofi sein, um einen guten öffentlichen Auftritt hinzulegen?

Nein! Ein guter und gelernter Schauspieler hat zwar einen großen Vorteil, weil er stimmlich, sprachlich und körpersprachlich viel mitbringt. Und auch ein Medienprofi hat den Vorteil, dass er sich über die Außenwirkung eines Auftritts mehr im Klaren ist als ein Laie. Das birgt aber auch die Gefahr, dass man stark auf die rein formale Ebene achtet und dort stecken bleibt. Dann aber fehlt das wichtigste Element für einen überzeugenden Auftritt: Authentizität. Oder nennen wir es auch Glaubwürdigkeit. Das allerhöchste Gut, wenn wir vor Menschen sprechen.  Da kann sogar eine kleine persönliche Marotte vorteilhafter sein als ein formal perfekter Auftritt, der zwar unseren Kopf, nicht aber unseren Bauch erreicht.

Ganz konkret: Welche Rolle spielt Talent und wie viel kann man lernen?

Wie gesagt: Natürlichkeit, Persönlichkeit und Glaubwürdigkeit sind viel wichtiger als formale Perfektion. Und selbstverständlich gibt es auch beim öffentlichen Auftritt – wie in allen anderen Disziplinen auch – Menschen, die einfach Talent mitbringen. Denen scheinbar alles leicht „von der Hand“ und „von der Zunge“ geht. Die wichtigsten Dinge aber für einen gelungenen Auftritt können wir erlernen.

Welche generellen Aspekte gilt es bei einem Öffentlichen Auftritt zu beachten?

Das sind alles Aspekte, die die klassische Rhetorik kennt. Angefangen vom souveränen Stand, der sicheren Körperhaltung, den eindeutigen und klaren Gesten, dem klaren Blick, der freundlichen Mimik über eine feste und klare Stimme bis hin zu strukturierten, verständlichen und nachvollziehbaren Botschaften. Das Ganze noch angereichert um Anforderungen, die durch unsere mediale Welt geprägt sind wie der feste Blick in die Kamera oder Webcam, der sichere Umgang mit dem Mikrofon usw.

Gibt es so etwas wie Standardfehler und Probleme, mit denen ungeübte Redner kämpfen und die immer wieder auftauchen?

Ja, die gibt es in der Tat. Ich greife mal drei heraus, die ich gerne in dem folgenden kleinen Videoclip vorstelle:

Das Interview führte Karl-Heinz Keil, Leiter des Referates Medien, Digitale Gesellschaft, Mobilität, Innovation

Den Videoclip verfasste Winfried Bürzle

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