Was im Jahre 2002 mit einem Ausbildungskurs für 20 junge kirgisische öffentlich und kommunal Bedienstete begonnen hatte, stellt heute ein breit aufgestelltes Zentralasienprojekt dar mit vier Projektländern Kirgisistan, Tadschikistan, Kasachstan und Usbekistan. Allein in Kirgisistan hat das Projekt in 20 Jahren 2.296 Beamten, ernannten und gewählten Kommunalvertretern, und jungen NGO-Führungskräften eine Qualifizierung zur professionellen Ausübung ihrer Tätigkeit ermöglicht, einen kontinuierlichen Beitrag zur administrativ-territorialen Verwaltungsreform geleistet und das bayerische Konzept der Ländlichen Entwicklung eingeführt.
Dieses besondere Jubiläum wurde nun vom 31. Oktober bis zum 05. November 2022 gefeiert – auch mit Teilnahme des Generalsekretärs der HSS, Oliver Jörg. Ein dichtes Programm mit einer internationalen Konferenz, der jährlichen regionalen Konferenz der Rektoren der zentralasiatischen nationalen Verwaltungsakademien, einer Fachexkursion in die kirgisischen Regionen, sowie Vorträgen und Masterklassen der teilnehmenden internationalen Experten standen auf dem Programm.
Während der Jubiläumsfeierlichkeiten sollte darauf zurückgeblickt werden, was bisher erreicht worden ist, aber auch eine Vorausschau darauf gerichtet werden, wo sich der HSS neue Möglichkeiten eröffnen, dem Partnerland Kirgisistan auf seinem Weg zur Stabilisierung seiner Demokratie und zur Vermehrung des Wohlstands seiner Bürger unterstützend zur Seite zu stehen.
Eine besondere Gratulation erging an den langjährigen Kooperationspartner der HSS, die Akademie für öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten der Kirgisischen Republik, die zeitgleich mit der Stiftung das 30jährige Jubiläum ihrer Gründung feierte.
Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten erhielt die HSS Lob und Anerkennung für 20 Jahre Projektarbeit in Kirgisistan
Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war das Jubiläumskonzert, das monatelang von den sieben regionalen kirgisischen Alumnigruppen der Stiftung vorbereitet worden war.
Im Rahmen der Feierlichkeiten bot sich er HSS eine gute Gelegenheit, mit ihren zentralasiatischen Partnern zu diskutieren, welche Möglichkeiten es gibt, die derzeitige erfolgreiche Kooperation in Zukunft weiter auszubauen.
Große Zustimmung erhielt ein Vorschlag der kasachischen Verwaltungsakademie, einen regionalen viersemestrigen Masterkurs mit dem Titel „Regionale Zusammenarbeit – Regionale Führungskräfte“ zu installieren, der vor allem die Arbeitsthemen Klimawandel und Gletscherschmelze, Wasser, Energie, Demarkation von Grenzen und Migration berücksichtigen soll. Die Studenten sollen, mit einem Stipendium der HSS ausgestattet, nach dem derzeitigen Curriculum-Entwurf ihr Masterstudium jeweils für ein Semester in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan absolvieren.
Auf großes Interesse stieß auch ein Vorschlag der kirgisischen Verwaltungsakademie, zur Überwindung von Grenzstreitigkeiten zwischen den zentralasiatischen Ländern das große Potential von grenznah arbeitenden HSS-Alumni zu nutzen: Einrichtung von regelmäßigen bilateralen Dialogmaßnahmen (kirgisisch-tadschikisch, kirgisisch-usbekisch, usbekisch-tadschikisch) zur Behandlung von Themen, wie der Einrichtung von festen Arbeitsgruppen in der lokalen öffentlichen und kommunalen Verwaltung oder kultureller Austausch oder auch Etablierung eines kleinen Grenzverkehrs (einschließlich Transport und Verkehr).