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30. Todestag Herbert Kolfhaus
Herbert Kolfhaus

Am 17. Januar 1987 verstarb der Karikaturist Herbert Kolfhaus.

Herbert Kolfhaus, geboren am 10. Oktober 1916 in Frankfurt am Main, starb am 17. Januar 1987 in München. Nach Abitur, Wehr- und Arbeitsdienst begann er 1938 ein Studium der Geschichte, Zeitungs- und Literaturwissenschaften in München. 1940 wurde er als Soldat eingezogen. Nach Kriegsende wohnte er mit seiner Frau Traude zunächst in Schondorf am Ammersee, ließ sich dann aber in München nieder.

 1948 begann er als reiner Autodidakt politische Karikaturen zu zeichnen. Er sah sich nicht als Künstler, sondern verstand sich immer als politischer Tagesjournalist mit anderen, eben zeichnerischen Mitteln. Er zeichnete regelmäßig für eine Reihe von (Tages-) Zeitungen wie Deutsche Zeitung, Münchner Merkur oder den Bayernkurier. Mit der tatkräftigen Hilfe seiner Frau baute er ein Netz von etwa einem Dutzend Zeitungen auf, die er im Abonnement mit Karikaturen belieferte. Bis zu seinem überraschenden Tod entstanden so etwa 15.000 Zeichnungen, von denen der überwiegende Teil im Archiv für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung aufbewahrt wird. Die Zeichnungen, die fast vollständig katalogisiert sind, werden sukzessive auch digitalisiert. Mehr als 7.000 Karikaturen der Jahrgänge 1950-1972 sind bereits in der Datenbank  recherchierbar.

Kolfhaus unterstützte die Politik von Franz Josef Strauß und zeichnete deshalb mit besonderer Verbundenheit für den Bayernkurier, dessen Redaktion er von der ersten Nummer an belieferte. „Kolfhaus macht kein Hehl aus seinem politischen Standort; dennoch ist er weit davon entfernt, sich blinder Parteilichkeit zu ergeben: Aufspießen ja, Totstechen nein – so ließe sich eine unausgesprochene Devise seiner Arbeit umschreiben.“ (Wilfried Scharnagl 1978). Seine ihm dort eng verbundenen Kollegen widmeten ihm 1987 einen bewegenden Nachruf.

Kolfhaus, der seine Zeichnungen mit HeKo signierte, zeichnete auffallend häufig einen schwarzen Kater in die Karikaturen.

„Er scheint uns ein Nachfahre der weisen Kater Murr und Hidigeigei zu sein und hat zu jedem Ereignis seine eigene Meinung. Auch wenn es einmal nicht die unsere sein sollte, er bringt sie so reizend in Haltung und Bewegung zum Ausdruck, daß es unmöglich ist, ihm böse zu sein.“

(zitiert aus dem Vorwort des Bandes Politik aus leichter Hand, 1958). 

Harte Dressurarbeit - "Jetzt heißt´s, schee schlank g´macht - allez hopp!" 1966

Harte Dressurarbeit - "Jetzt heißt´s, schee schlank g´macht - allez hopp!" 1966

Herbert Kolfhaus; ACSP; ACSP, NL Kolfhaus Herbert 1966-12-15