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Zentralamerika
Integration und innere Sicherheit

In Guatemala und El Salvador setzt sich die Hanns-Seidel-Stiftung zusammen mit ihren Projektpartnern vor Ort für ein aktiveres politisches Verhalten der Bürger und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Macht bei den politischen Entscheidungsträgern ein. Alle Projektmaßnahmen in Zentralamerika sollen dazu beitragen, demokratische und rechtsstaatliche Strukturen zu stärken und gute Regierungsführung zu unterstützen.

 

Gäste aus Lateinamerika, Ursula Männle und Mitarbeiter der HSS

Gäste aus Lateinamerika, Ursula Männle und Mitarbeiter der HSS

Im Rahmen eines Aufenthaltes in München besuchten die Botschafter der zentralamerikanischen Länder Costa Rica, Guatemala und Honduras sowie eine Angehörige der salvadorianischen und ein Vertreter der guatemaltekischen Botschaft am 26. März 2015 die Hanns-Seidel-Stiftung. Die fünf Diplomaten wurden von Professor Ursula Männle, der Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch empfangen.
Alle von den Diplomaten vertretenen Länder sind Mitglieder des Zentralamerikanischen Integrationssystems SICA (Sistema de la Integración Centroamericana). Dieses wurde am 31. Dezember 1991 von Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama  mit der Unterzeichnung des Protokolls von Tegucigalpa begründet. Im Jahr 2000 traten Belize und 2013 die Dominikanische Republik dem Bündnis bei. Dieses Zentralamerikanische Integrationssystem beabsichtigt, eine Region des Friedens, der Freiheit, der Demokratie und der Entwicklung zu schaffen.

Die Diplomaten lobten das Engagement der Hanns-Seidel-Stiftung in Zentralamerika.  Sie warben bei der Vorsitzenden für ein noch stärkeres Engagement für die Integration Zentralamerikas. Da sich die zentralamerikanischen Länder bei ihren Integrationsvorhaben sehr stark an Europa orientierten, wollten sie so viel wie möglich über den europäischen Integrationsprozess in Erfahrung bringen. Von der Europäischen Union möchten sie lernen, um bei der eigenen Integration unnötige Fehler und Verzögerungen zu vermeiden, so lautete die Devise.

Sehr interessiert zeigten sich die Diplomaten am Thema Innere Sicherheit. Während Bayern einen Hort der Sicherheit darstellt, ist Zentralamerika die gefährlichste Region der Welt. Die Mordraten in den Ländern Belize, El Salvador, Guatemala und Honduras sind extrem hoch. Die Ursachen liegen in erster Linie bei verbreiteter Bandenkriminalität und Drogenschmuggel.

Professor Männle erläuterte, dass es sich die Hanns-Seidel-Stiftung zum Ziel gesetzt habe, in Guatemala den Aufbau einer erfolgreich arbeitenden, bürgernahen und die Menschenrechte achtenden Polizei zu fördern. Die Gäste regten an, auch in anderen Ländern Zentralamerikas auf dem Gebiet der inneren Sicherheit aktiv zu werden.  
Außerdem schlugen sie vor, die Zusammenarbeit zwischen den zentralamerikanischen und bayerischen Hochschulen in Kooperation mit dem Bayerischen Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) zu verstärken, um den politischen und wirtschaftlichen Eliten Zentralamerikas die Soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards näherzubringen und vor allem bei der Vermittlung des Wissens, das für die Gründung vom Unternehmen notwendig ist, mitzuwirken.

Nur wenn es in Zentralamerika wirtschaftlich aufwärts ginge und insbesondere jüngere Menschen zufriedenstellende Möglichkeiten hätten, ihr Einkommen zu sichern, werde es den zentralamerikanischen Regierungen gelingen, den Kampf gegen die Kriminalität zu gewinnen.

Autor: Prof. Dr. Binder

Lateinamerika
Esther J. Stark
Leiterin
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