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Im Interview: Thomas Erndl, MdB, politischer Schirmherr von HSS NEXUS
Politik trifft Pioniere

Autorin/Autor: Andrea Rotter, M.A.

Seit September verfügt die Hanns-Seidel-Stiftung mit HSS NEXUS über ein einjähriges Förderprogramm im Bereich Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Das Programm vernetzt engagierte Young Professionals aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Think Tanks und Industrie und bietet ihnen eine Plattform für praxisnahen, interdisziplinären und strategischen sicherheitspolitischen Austausch.

 

Mit dem Programm HSS Nexus möchte die HSS herausragende Nachwuchsexperten aus den Bereichen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik fördern und ihnen ein Forum bieten, in dem sie Ideen entwickeln, sich austauschen und gemeinsam innovative Lösungen für die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft erarbeiten können.

Mit dem Programm HSS Nexus möchte die HSS herausragende Nachwuchsexperten aus den Bereichen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik fördern und ihnen ein Forum bieten, in dem sie Ideen entwickeln, sich austauschen und gemeinsam innovative Lösungen für die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft erarbeiten können.

© AdobeStock

Thomas Erndl, MdB, begleitet die Young Leaders während des Nexus-Programms mit Einblicken aus dem Deutschen Bundestag und steht ihnen als Ansprechpartner aus der politischen Praxis zur Seite.

Thomas Erndl, MdB, begleitet die Young Leaders während des Nexus-Programms mit Einblicken aus dem Deutschen Bundestag und steht ihnen als Ansprechpartner aus der politischen Praxis zur Seite.

© Hendrik Steffens

Im Fokus: Europäische Sicherheit

Dazu arbeiten 13 herausragende Fachleute aus Universitäten, Bundesministerien, nachgeordneten Behörden, Think Tanks und der Privatwirtschaft am Jahresthema „Europäische Sicherheit und Verteidigung im Kontext der transatlantischen Beziehungen“. Im Mittelpunkt soll die Entwicklung innovativer Ideen und konkreter Handlungsempfehlungen für die deutsche Politik stehen.

Um den Brückenschlag zwischen HSS NEXUS und der Politik zu sichern und die Ergebnisse in die Praxis einfließen zu lassen, konnte die Hanns-Seidel-Stiftung mit Thomas Erndl, MdB, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, einen politischen Schirmherrn mit großer außen- und sicherheitspolitischer Erfahrung gewinnen. Er begleitet die Young Leaders während des Programms mit Einblicken aus dem Deutschen Bundestag und steht ihnen als Ansprechpartner aus der politischen Praxis zur Seite.

Über Thomas Erndl, MdB

Thomas Erndl ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags für den Wahlkreis Deggendorf. Erndl ist verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In der vergangenen Wahlperiode war er stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und stellvertretender Vorsitzender im ersten Untersuchungsausschuss der 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestags, der sich mit den Geschehnissen im Zusammenhang mit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und der Evakuierung des deutschen Personals und der Ortskräfte beschäftigte. Von November 2019 bis Mai 2025 war Erndl stellvertretender Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw). Er diente bei der Bundeswehr und war 1996 Teil des ersten deutschen IFOR-Kontingents in Bosnien-Herzegowina. Vor seiner Wahl in den Bundestag im Jahr 2017 war er in der Halbleiterindustrie tätig. Erndl hat drei Söhne und lebt mit seiner Familie in Niederbayern.

Anlässlich des Programmstarts haben wir mit Thomas Erndl, MdB, über die aktuelle sicherheitspolitische Lage, die Bedeutung von HSS NEXUS und seine Erwartungen an das Programm gesprochen.

HSS: Angesichts von Krieg in Europa, der Bedrohung durch Russland und veränderten transatlantischen Beziehungen – wo liegen die größten Herausforderungen für Deutschland und Europa in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik?

Thomas Erndl, MdB: Die Herausforderungen sind immens: Die EU zusammenhalten, transatlantische Beziehungen erhalten, und europäische Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit massiv stärken. In all diesen Fragen hat Deutschland als wirtschaftsstärkstes Land in Europa eine zentrale Rolle, die wir in einer Situation aktiv ausfüllen müssen, in der wir ständig provoziert und hybrid angegriffen werden. 

Konkret heißt das, dass wir einerseits militärisch wesentlich stärker werden müssen. Dazu gehört der Aufbau neuer Fähigkeiten genauso wie massiver personeller Aufwuchs und die Vollausstattung mit modernsten Waffensystemen und Gerät. Andererseits muss unsere Gesellschaft widerstandsfähiger gegen Desinformationskampagnen und Einflussversuche werden. Angriffe auf unsere Infrastruktur und IT-Systeme müssen wir früh erkennen und abwehren können.

HSS NEXUS möchte junge Fachkräfte in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik fördern. Warum ist eine solche Förderung Ihrer Meinung nach notwendig, und weshalb unterstützen Sie das Programm persönlich?

Die Komplexität heutiger sicherheitspolitischer Herausforderungen – vom Krieg in der Ukraine über hybride Bedrohungen bis zur Notwendigkeit starker Allianzen – erfordert gut ausgebildete Menschen, die über den Tellerrand blicken und fundiertes Verständnis für globale Zusammenhänge, Strategie, technologische Entwicklungen und auch politische Prozesse haben. Mit HSS NEXUS schaffen wir dafür zusätzliches Hintergrundwissen, Methodik und vor allem Vernetzung und bauen dabei auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, die bereits internationale Erfahrung mitbringen. Ich unterstütze das Programm als politischer Schirmherr sehr gerne, weil die HSS ihr großes Netzwerk einsetzt, um zukünftige Politikgestalter auf die Zukunft unter weiter fordernden geopolitischen Bedingungen vorzubereiten.

Aus Sicht eines aktiven Politikers und als verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion – welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie persönlich mit dem Programm?

Mit HSS Nexus entsteht ein Netzwerk, das Politik, Sicherheitsexperten und heutige wie auch zukünftige gesellschaftliche Akteure eng verknüpft und einen Beitrag zur Stärkung unserer strategischen Kultur leistet. Wir stärken unsere Gesellschaft, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch ein Programm wie HSS NEXUS ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und ihre Stimme in sicherheitspolitischen Debatten einzubringen und ihre Ideen zu teilen. Als politischer Schirmherr freue ich mich auf regelmäßigen Austausch und neue und innovative Perspektiven.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Erndl. 

Kontakt

Leiterin: Andrea Rotter, M.A.
Außen- und Sicherheitspolitik
Leiterin
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