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Nein zur Diskriminierung von Roma
Ungarn unterstützt Chancengleichheit

Autor: Dr. Markus Ehm

Seit 2011 gibt es in Ungarn die Roma-Fachkollegien. Grundlage dafür ist ein Vertrag zwischen den christlichen Kirchen und der ungarischen Regierung. Als Kooperationspartner unterstützt die Hanns-Seidel-Stiftung dieses in Europa einmalige Projekt der Roma-Inklusion. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert. Einige Alumni berichteten stolz von ihrem erfolgreichen Lebensweg und lobten den Nutzen der Fachkollegien.

Inklusion kann sehr erfolgreich sein. Das Interesse am Treffen der Netzwerke der Chrisstlichen Roma-Fachkollegien ist überaus groß.

Inklusion kann sehr erfolgreich sein. Das Interesse am Treffen der Netzwerke der Chrisstlichen Roma-Fachkollegien ist überaus groß.

HSS

Hunderte ehemalige Projektteilnehmer, Alumni (Absolventen einer Hochschule), Studenten der christlichen Fachkollegien, Vertreter von Politik, Kirche und Presse sowie unzählige Förderer kamen am 20. Januar 2018 in die Ungarische Akademie der Wissenschaften, um dieses einzigartige europäische Erfolgsmodell der Roma-Inklusion zu würdigen. Schon heute gilt das Konzept in der EU als ´best practice´ im Rahmen der Europäischen Roma-Strategie.
Die Roma-Fachkollegien sind eine Einrichtung des ungarischen Staates, welche besonders engagierten und leistungsfähigen Roma, aber auch anderen sozial Benachteiligten eine Wohnstätte und fachliche Betreuung durch zusätzliche Bildungsangebote bietet.

Die Initiative zeigt erfolgreich, wie Staat, Kirche, Universitäten und weitere Akteure, darunter die Hanns-Seidel-Stiftung und die Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn, bei der erfolgreichen Inklusion effizient und nachhaltig zusammenarbeiten können.

Für eine bessere Zukunft

Die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Professor Ursula Männle, betonte die Nachhaltigkeit der Roma-Projekte:

„Wir wollen, dass alle Menschen im Sinne der Gerechtigkeit und Teilhabe, Chancen auf eine bessere Zukunft haben. Hier erleben wir eindrucksvoll, dass dies in Ungarn mit der Roma-Minderheit schon in weiten Teilen gelingt.“

Besonders beeindruckte die HSS-Vorsitzende das sogenannte „Vorbild-Camp“, eine Jugendfreizeit für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, Roma und Nicht-Roma, die Motivations- und Vorbildtraining mit Freizeitaktivitäten verbindet. Außerdem lobte die Stiftungsvorsitzende die Mutter-Kind-Kita „Sicherer Anfang“, die Kindern aus sozial schwächeren Bevölkerungsteilen schon im frühkindlichen Alter Bildung ermöglicht.

Bildung ist ein Schwerpunkt der Netzwerke. Das wurde bei dem Treffen in der Ungarischen Akademie der Wissenschaften betont.

Bildung ist ein Schwerpunkt der Netzwerke. Das wurde bei dem Treffen in der Ungarischen Akademie der Wissenschaften betont.

HSS

Ein Erfolgsmodell

In einigen Ländern Europas sind Roma-Gemeinschaften benachteiligt. Insbesondere der Zugang zu höherer Bildung ist für viele Roma enorm schwierig. Die Förderung angehender Roma-Akademiker in Ungarn ist bedeutend, denn ihr gesellschaftlicher Aufstieg stellt nicht nur für sie selbst, sondern ebenso für ihre Familien eine Bereicherung und Erweiterung der sozialen und ökonomischen Kompetenzen dar. Nicht zuletzt auf diese Weise dienen die Roma-Fachkollegien der Inklusion von Roma in die ungarische Gesellschaft.

Die ungarische Regierung betrachte die Roma-Gemeinschaft nicht als „Opfer, sondern als Humanressource“, so fasste in seiner Festrede Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn, die Haltung seiner Regierung zusammen.

Diese wolle in Zukunft noch weitere Anstrengungen zur besseren Inklusion unternehmen. Orban bedauerte, dass man in Ungarn lange in der Öffentlichkeit die Meinung hörte, dass die Integration und Inklusion der Roma ein hoffnungsloses Unterfangen sei. Das Treffen in der Akademie jedoch sei ein Beweis dafür, dass „es durchaus Hoffnung gebe, man müsse nur etwas dafür tun. Die Schwerpunkte der Netzwerke der christlichen Roma-Fachkollegien Bildung, Fortbildung und Erziehung, seien der Schlüssel zu erfolgreicher Inklusion, so Orban.

Ministerpräsident Viktor Orbán, Kardinal Péter Erdő und Stiftungsvorsitzende Professor Ursula Männle während der Veranstaltung "Glaube, Inklusion, Zukunft".

Ministerpräsident Viktor Orbán, Kardinal Péter Erdő und Stiftungsvorsitzende Professor Ursula Männle während der Veranstaltung "Glaube, Inklusion, Zukunft".

HSS

Hochrangige Gäste

Führende Persönlichkeiten der christlichen Kirchen in Ungarn sprachen Gebete und spendeten Segen. Zu den Gästen gehörten beispielsweise Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn, Bischof István Bogárdi Szabó, geistlicher Vorsitzender der Synode der Reformierten Kirche in Ungarn; Tamás Fabiny, leitender Bischof der Evangelischen Kirche in Ungarn und Fülöp Kocsis, Erzbischof-Metropolit der griechisch-katholischen Kirche.

Zoltán Balog, Minister für Humanressourcen und Vorsitzender der Stiftung für ein bürgerliches Ungarn, (ein Partner der Hanns-Seidel-Stiftung), betonte, dass die Roma-Problematik nicht isoliert betrachtet werden könne, sondern gesamtgesellschaftlich. Nur so könne zusammen Zukunft erfolgreich gestaltet werden.

Mitteleuropa, Osteuropa, Russland
N.N.
Leitung
Ungarn
Dr. Markus Ehm
Projektleiter
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