Was ist agiles Arbeiten?
Definition
Agilität im wirtschaftlichen Kontext ist ein Merkmal des Managements einer Organisation, eines Unternehmens oder einer Behörde. Dabei geht man immer von einer ungewissen Zukunft aus und versucht, diese vorauszuahnen und sich darauf vorzubereiten. Treten Blockaden auf, die in eine Sackgasse führen könnten, wird entsprechend umgesteuert. Im Fachjargon kennzeichen diese vier Merkmale agiles Management: flexibel, proaktiv, antizipativ (voraussehend) und initiativ.
Agilität begünstigt Innovation, welche für die Weiterentwicklung der Gesellschaft wichtig ist. Es braucht also eine Arbeitsweise, die Innovation möglich macht und dem Zeitgeist, auch im Sinne der VUKA Welt, entspricht.
Erklärvideo Agiles Arbeiten
Erläuterung
In einer Arbeitswelt, in der der Mensch nicht mehr am Fließband arbeitet, sondern in der es zunehmend darum geht, Probleme zu lösen und sich jeden Tag auf ganz neue Herausforderungen einzustellen, braucht es eine veränderte Art des Arbeitens, die es ermöglicht, diese neuen Aufgaben zu bewältigen. Man kann das mit dem Weg zur Arbeit in einer Stadt mit sehr vielen Baustellen vergleichen: Das Ziel, zur Arbeitsstätte zu kommen, bleibt jeden Tag gleich. Doch auf Grund von Baustellen und anderen Ereignissen, muss man jeden Tag eine neue Route nehmen. Das nennt man Agilität: Die Fähigkeit, auf veränderte Situationen so zu reagieren, dass man trotzdem ans Ziel kommt. Um agil arbeiten zu können, braucht es einige Rahmenbedingungen:
Wie arbeitet man agil?
- Man braucht ein Verständnis für die neue Arbeitswelt (New Work & VUKA Welt).
- Es kommen verstärkt agile Methoden und digitale Tools zum Einsatz.
- Eine neue Führungskultur und eine Veränderung von Hierarchien sind die Folge bzw. gehen Hand in Hand mit einem entsprechenden Mindset (Human Centric Ansatz / der Mensch und Menschlichkeit stehen im Mittelpunkt).
- Ein ideales „agiles Team“ besteht aus 5 bis 9 Personen.
- Der Arbeitsraum verändert sich. Es entstehen angepasste bzw. veränderte Räume und Orte für die Zusammenarbeit, die sowohl gemeinsames Problemlösen als auch fokussiertes Arbeiten ermöglichen.
Fazit
- Unternehmen profitieren von der höheren Kundenorientierung.
- Agiles Arbeiten unterstützt und fördert Personen nicht nur im technologischen Bereich, sondern auch im psychologischen Bereich, da Menschen dank Gruppenarbeit stärker sozialisiert werden.
- Agiles Arbeiten sieht Fehler als integralen Bestandteil effektiver Arbeit und nicht als Problem. Schlüsselwort: Trial-and-Error oder „Probieren und Lernen“.
- Agiles Arbeiten soll die Arbeit in einem sich schnell und ständig verändernden Umfeld vereinfachen.
- Die Herausforderungen von heute und morgen lassen sich nicht mit den Methoden von vorgestern lösen. Wer heute etwas ändern will, muss agil werden.
Interessante Fakten
- Agilität basiert auf den 12 Prinzipien des agilen Manifest, das 2001 von einer Gruppe von Softwareentwicklern erstellt wurde.
- Agile Methoden werden nicht nur in der IT-Branche angewendet, sondern finden auch in anderen Bereichen wie Marketing, Personalwesen, Projektmanagement und Produktentwicklung Anwendung.
- Eine Studie von McKinsey hat ergeben, dass agile Organisationen - bei richtiger Umsetzung eines vierteiliges Ansatzes - die Erfolgschancen von 30 % auf 75 % erhöht.
- Laut dem State of Agile Report 2020 ist die am häufigsten verwendete agile Methode Scrum.
Über den Experten Adrian Maier
Adrian Maier, Trainer für Agile Methoden, begleitet Unternehmen mit hohem Dienstleistungsgedanken beim Wandel der eigenen Arbeitsweise. Seine Schwerpunkte liegen im Innovationsmanagement, der zukunftsweisenden Produkt- und Strategieentwicklung sowie der Einführung entsprechender Methoden und digitaler Tools. Während seines Psychologiestudiums gründete er zwei Startups und lernte dabei aus Erfolgen sowie Scheitern. Als Dozent für Marketing, Projektorganisation und betriebliches Management unterrichtet er Fachwirte unterschiedlicher Richtungen.
Kontakt
Konrad Teichert
Leiter
Sarah Hagedorn