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Neues Angebot: Praktische Hilfe gegen Hatespeech
Wir! Gemeinsam gegen Hass und Hetze im Netz

Nicht wegschauen – vernünftig reagieren! Nicht verstummen – dagegenhalten! Nicht haten – zielgerichtet argumentieren! Nicht einfach teilen – prüfen! Nicht ertragen – melden! Mit diesen einfachen Regeln schaffen wir ein besseres Netz für alle, dämmen Online-Hass und Hetze ein und verteidigen die Demokratie auch im virtuellen Raum. Die Hanns-Seidel-Stiftung – der Demokratie, dem Frieden und der Entwicklung verpflichtet – stellt sich gegen die zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft im Internet.

Die Möglichkeiten sind grenzenlos: Politische Kommunikation, Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe, freier Informationsaustausch – vom Gemeinderat bis zum Europaabgeordneten sollte sich keiner diesen Gestaltungsfreiraum in den Sozialen Medien nehmen lassen. Aber dort tobt eine laute radikale Minderheit, die durch die Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie im Netz dem weit größeren, vernünftigen Rest vorgaukeln, sie hätten die Meinungsmacht. Die wenigen Lauten nutzen gezielt Beleidigungen, Häme und verbale Gewaltakte bis hin zum Mordaufruf, immer garniert mit digitalem Gebrüll in den Kommentarspalten, um die Vernünftigen zum Schweigen zu bringen. Wer einmal unvorbereitet einen Shitstorm über sich ergehen lassen musste, weiß, wie schwer es ist, nicht unter dem Onlinehass zu zerbrechen, einfach zu resignieren und zu verstummen. Unsere Demokratie lebt aber von der Meinungsvielfalt. Wir können es uns nicht leisten, auf die vernünftigen Stimmen zu verzichten.

Bildschirm mit vier Menschen mit Smileys vor dem Gesicht

Hass und Hetze lassen viele von uns resignieren und verstummen. Unser Onlineportal bietet praktische Hilfe und nützliche Informationen. Hier finden Sie in drei Klicks die richtige Reaktion auf jede Art von Hassrede und Falschmeldung sowie das notwendige Wissen zum Thema Hatespeech und Fake News.

Juliane Haerendel; HSS; HSS

Wo Hass herrscht, beginnt das Schweigen

Gerade Mandatsträger, Multiplikatoren und Personen des öffentlichen Lebens geraten schnell in den Fokus von Agitationsgruppen und hyperaktiven Usern, die sie mit Hass und Häme überziehen, weil sie für die Grundwerte unserer pluralistischen, freiheitlich demokratischen Grundordnung einstehen. Der Teufelskreislauf beginnt: Wo viel Hass gepostet wird, beginnt das Schweigen. Die schweigende Mehrheit trägt dann dazu bei, dass aggressive Gruppen noch größer und relevanter erscheinen. Lassen wir zu, dass gesellschaftlicher Diskurs mit Hass erfüllt ist, so wächst ein hasserfülltes und menschenverachtendes gesellschaftliches Klima. Der Übergang von Gewalt aus dem digitalen Raum in die analoge Wirklichkeit geschieht dann schleichend und, wie im Mord am hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke gesehen, mit entsetzlichen Folgen.

Unser starker Rechtsstaat, eine tatkräftige Politik und die aufmerksame, empathische Zivilgesellschaft – wir alle müssen für ein vernünftiges Internet gemeinsam kämpfen: Das ist auch die ureigene Aufgabe der Hanns-Seidel-Stiftung und wir haben dafür ein ganzes Bündel an Maßnahmen auf den Weg gebracht:

Kompass Wehrhafte Demokratie

Wir haben den „Kompass Wehrhafte Demokratie“ – eine umfangreiche Informationsbroschüre in innovativem Design – erarbeitet, gemeinsam mit einem interdisziplinären Expertenteam und unserem Kooperationspartner Reconquista Internet /Hassmelden.de. Er soll Wegweiser und Nothelfer für Kommunikation im Netz sein. Er will über die aktuellen Bedrohungsphänomene aufklären, für präventive Maßnahmen sensibilisieren und konkrete Hilfe vermitteln. Mit dem Kompass wollen wir alle gegen Shitstorms und Online-Anfeindungen wappnen, die im Netz unterwegs sind, seien es Privatpersonen oder solche, die in der Öffentlichkeit stehen und (politische) Verantwortung tragen.

Bestellen oder Download 

„WIR! GEMEINSAM GEGEN HATESPEECH“, heißt unsere neue Online-Themenplattform, die einen interaktiven Assistenten im Umgang mit Verschwörungserzählungen, Hassrede und Fake News bietet.

Portrait von Markus Ferber

„Es wird die Minderheitsmeinung zur Mehrheitsmeinung und die Mehrheitsmeinung zur Minderheitsmeinung reduziert.“ (HSS-Vorsitzender Markus Ferber, MdEP, über den verzerrenden Effekt "sozialer" Algorithmen)

Juliane Haerendel; HSS; HSS

Was tun, wenn Sie betroffen sind?

Was ist eine Beleidigung, was ist eine Bedrohung und wohin kann ich mich wenden, wenn ich im Shitstorm stehe? Anhand von Praxisbeispielen aus dem Archiv von Reconquista Internet/Hassmelden.de kann das richtige Verhalten schon vor dem/oder gerade beim akuten Bedrohungsfall eingeübt werden. Mit wenigen Klicks können User dort einen Überblick gewinnen, wie man auf unbürokratischem Wege, Hass und Hetze nicht nur bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden, sondern auch bei Plattformbetreibern melden kann. Außerdem finden sich auf der Themenplattform als „Wissen Kompakt“ die Inhalte des „Kompass Wehrhafte Demokratie“ in digitaler Form mit umfangreichen Linksammlungen.

Was ist Spoofing? Wie und warum hackt jemand meinen Social-Media-Account? Welchen besonders perfiden Arten von virtuellem Hass sind Frauen ausgesetzt und warum? Wie wirken sich Verschwörungsnarrative auf meine politische Kommunikation aus? Der Informationsbedarf ist gerade bei Mandatsträgern hoch, die nicht auf ein professionelles Social-Media- und Krisenkommunikationsteam zurückgreifen können, um richtig auf Hass und Hetze im Netz reagieren zu können. Deshalb bieten wir ab 22. Oktober 2020 fünf Wochen lang jeden Donnerstag ab 18.00 Uhr ein praktisches Web-Seminar speziell für politische Entscheider an, das neben Hintergrundinformationen auch notwendige Skills in Krisenkommunikationsmethoden vermittelt.

Vorstellung von Portal und Broschüre bei der HSS

Die Hanns-Seidel-Stiftung hat auf einer Veranstaltung mit HSS-Vorsitzendem Markus Ferber, MdEP, und dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann in München ihr neues Info-Portal, „Wir! Gegen Hatespeech“ vorgestellt. Ein Assistent, der in Kooperation mit Reconquista Internet entwickelt wurde, führt Sie dabei in drei Schritten zur richtigen Reaktion gegen Hass im Netz.

Joachim Herrmann und Markus Ferber diskutieren auf dem Podium

"Internet ist eine tolle Sache. Wir haben dadurch Informationsmöglichkeiten wie nie zuvor aber wir müssen aufpassen, was es jetzt für extrem negative Tendenzen hat." (Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern)

Juliane Haerendel; HSS; HSS

„Angriffe auf Kommunalpolitiker sind Angriffe auf unsere Demokratie. Wir lassen Opfer von Hass und Hetze nicht allein!“, stellt der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, MdL, bei der Vorstellung des Portals in der Hanns-Seidel-Stiftung klar. Auch mit Experten aus der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus hat die HSS den Kompass Wehrhafte Demokratie“ entwickelt. Bei der Vorstellungsveranstaltung führt Herrmann weiter aus: „Jeder, der sich im Netz bedroht fühlt, erhält jederzeit die volle Unterstützung der bayerischen Sicherheitsbehörden“.

Wie genau sich digitale Gewalt auf die Betroffenen auswirkt und welche Folgen das auf den politischen Meinungsbildungsprozess haben kann, erörtern wir gemeinsam am 23. November 2020 mit dem Bayerischen Justizminister Georg Eisenreich, MdL, dem Landesvorsitzenden der Kommunalpolitischen Vereinigung, Landrat Stefan Rößle, Christian Bernreiter, Präsident des bayerischen Landkreistages, Kommunalpolitikern und ausgewiesenen. Krisenkommunikationsexperten und Kommunikationspsychologen. Auch diese Veranstaltung werden wir Ihnen auf hss.de im Nachgang zur Verfügung stellen.

Die Hanns-Seidel-Stiftung zeigt damit klare Kante gegen Hass und Hetze im Netz, gegen die Verrohung unserer Debattenkultur und hilft in einer breiten Allianz von Zivilgesellschaft und Politik, dem grassierenden Problem des digitalen Hasses innovative und wirksame Lösungen entgegen zu setzen. Nur gemeinsam können wir das Internet und die sozialen Medien wieder zu einem Ort machen, der Begegnungen und ehrliche, gleichberechtigte Kommunikation auf Augenhöhe und vorurteilsfreien Ideenaustausch ermöglicht.

Autor: Maximilian Rückert, HSS