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Konferenz in Brüssel
Migration und Menschenschmuggel

Kriege, Terrorismus, repressive politische Regime, chronische Armut und soziale Ungleichheit haben allein 2015 über eine Million Flüchtlinge und Migranten nach Europa getrieben. Insgesamt sind weltweit mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten von ihnen kommen aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika.

 

Wer sich auf die oftmals riskante Reise begibt, ist fast immer auf die Unterstützung von Schmugglern und Schleppern angewiesen und deren oft brutalen und opportunistischen Methoden hilflos ausgeliefert. Menschenschmuggel ist zu einem lukrativen Geschäft geworden, von dem inzwischen ganze Dörfer und Landstriche entlang der Flüchtlings- und Migrationsrouten leben.
Transnational agierende kriminelle Netzwerke und möglicherweise sogar terroristische Gruppen bereichern sich am professionalisierten Menschenschmuggel; mit ernsten sicherheits- und menschenrechtspolitischen Konsequenzen. Das Geschäft mit den Flüchtlingen führt zur weiteren Destabilisierung von Anrainer- und Transitstaaten.

Zum besseren Verständnis der Entwicklung und Funktionsweisen des professionellen Menschenschmuggels hat das Büro der Hanns-Seidel-Stiftung in Südafrika eine Studie in Auftrag gegeben, die von der Global Initiative against Transnational Organized Crime mit Sitz in Genf (www.globalinitiative.net) und dem panafrikanischen Institute for Security Studies (www.issafrica.org) durchgeführt wurde.

Diese Studie mit dem Titel Survive and Advance: The Economics of Smuggling Refugees and Migrants into Europe (Überleben und Weiterkommen: Das Geschäft mit dem Schmuggel von Flüchtlingen und Migranten nach Europa) bietet eine umfassende Analyse der Dynamiken der irregulären Migration in Afrika und beschäftigt sich mit der Rolle der Menschenschmuggler als Nutznießer und Verstärker der Krise. Sie basiert auf Untersuchungen in zehn Ländern sowie 200 Interviews mit Migranten unterschiedlicher Nationalitäten an sechs Orten entlang der Hauptmigrationsrouten sowie in den Zielländern (Libyen, Ägypten, Griechenland, Italien, Deutschland und Schweden).

Am 16. Februar 2016 wurden die Ergebnisse der Studie bei einer öffentlichen Konferenz in Brüssel vorgestellt, die mit Unterstützung der Vertretung des Freistaates Bayern in Brüssel und in Anwesenheit des stellvertretenden Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung und Europaabgeordneten Markus Ferber stattfand.

Der ausführliche Bericht zum Download: Migration und das Gewerbe des Menschenschmuggels
Grafik von Tuesday Reitano über Flüchtlingsrouten
Grafik von Tuesday Reitano über Typen des Menschenschmuggels
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