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Buchpräsentation „Unsere Landwirtschaft besser verstehen“
„Die Bauern müssen mehr auf dem Feld, als am Schreibtisch sein“

Autorin/Autor: Wolfgang Schwirz

Das Positive vorweg: In der deutschen Landwirtschaft läuft vieles gut. Damit es noch besser wird und auch die Wertschätzung der Landwirte in der Gesellschaft steigt, fordern Sachbuchautor Dr. Hermann Onko Aeikens und Thomas Lang, Vorsitzender der LVÖ, Änderungen. Die zwei diskutierten über die Zukunft unserer Landwirtschaft im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung.

 

 

v.li.: Stefanie von Winning, Christine Schneider, Thomas Lang, Hermann Onko Aeikens, Christian Schmidt, HSS-Generalsekretär Dr. Josef Widmann und Wolfgang Schwirz.

v.li.: Stefanie von Winning, Christine Schneider, Thomas Lang, Dr. Hermann Onko Aeikens, Christian Schmidt, HSS-Generalsekretär Dr. Josef Widmann und Wolfgang Schwirz.

© HSS

Dr. Hermann Onko Aeikens, ehemaliger Agrar- und Umweltminister Sachsen-Anhalts (2009 bis 2016) und CDU-Politiker, ist davon überzeugt, dass sich in der Landwirtschaft einiges ändern muss:

Zu komplexe Rahmenbedingungen: In Deutschland gibt es kleine bäuerliche Strukturen wie in Bayern und Großstrukturen wie bei den „Landwirtschaftlichen Produktionsgemeinschaften“ (LPG) im Osten Deutschlands.  Weniger Bürokratie: Politische Vorgaben von der EU, aber auch von Bundes- und Landesregierungen erschweren es, Fördermittel zu beantragen. Aber es fehlt auch an mehr Rechts- und Planungssicherheit für Landwirte beispielsweise beim Bau eines neuen Stalls. Aeikens Forderung: „Die Bauern müssen wieder mehr auf dem Feld als am Schreibtisch sein.“

Tierhaltung und Tierwohl: Beides spielt eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeit und ist entscheidend. Für eine gute und gesunde Landwirtschaft, darf der Verbraucher nicht außen vor bleiben. Der ist laut Umfragen mehrheitlich für mehr Tierschutz, aber sobald es ums Geld geht, kauft er lieber Billigprodukte.

Wolfgang Schwirz steht am Rednerpult und begrüßt die Gäste.

Wolfgang Schwirz, Referatsleiter Landwirtschaft, Umweltschutz, Energie und Verbraucherschutz beim Institut für politische Bildung der HSS, begrüßt die Gäste zur Podiumsdiskussion "Unsere Landwirtschaft besser verstehen".

© HSS

Kein Geld für Investoren

Die „Borchert-Kommission“: Das Expertengremium hat gute Vorschläge zur landwirtschaftlichen Tierhaltung gemacht. Das Problem: Die Landwirte haben kein Geld, um die Ideen umzusetzen. 
Das Gremium befasste sich mit dem Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland und ist benannt nach Jochen Borchert, ehemaliger CDU-Bundesminister für Landwirtschaft (1993-1998).

Schwarze Schafe unter den Landwirten: Sie müssen konsequent aus den Bauernverbänden ausgeschlossen werden, was sehr selten passiert.

Keine Gelder für Finanzinvestoren: Früher haben Landwirte zusätzliche Flächen für ihren Betrieb dazu gepachtet, mittlerweile sind diese Böden auch für internationale Finanzinvestoren attraktiv. Grund: EU-Finanzmittel werden als Hektarprämie gezahlt, davon profitieren auch die Investoren – und für die Landwirte gibt’s wenige Geld.

v.li.: Moderatorin Christine Schmidt diskutierte mit Sachbuchautor Hermann Onko Aeikens und Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern.

Sachbuchautor Hermann Onko Aeikens (Mitte) und Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (links), debattierten mit Moderatorin Christine Schneider vom Bayerischen Rundfunk über die Zukunft der Landwirtschaft.

© HSS

Mehr Anerkennung für Landwirte

Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), war Teil der Diskussionsrunde. Seine Forderungen: 

Sozial-ökologische Steuerreformen: Investitionen in eine umweltverträgliche Zukunft der Landwirtschaft müssen belohnt werden. Eine Bio-Quote von 30 Prozent als staatliches Ziel ist wünschenswert sowie ein prozentualer Bio- und Regio-Anteil in staatliche Kantinen. Generell ist das Verhältnis zwischen konventioneller Landwirtschaft und Biolandwirtschaft gut.

Mehr Wertschätzung: Landwirte verdienen mehr Anmerkung für ihre Arbeit – von der Gesellschaft, in der Öffentlichkeit, aber auch von der Politik. Vor allem muss Letztere die Versprechungen an die Bauern auch einhalten.

Kontakt

Leiter: Wolfgang Schwirz
Landwirtschaft, Umweltschutz, Energie, Verbraucherschutz
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