Kommunalpolitik: Wer anpackt, bewegt.
Verwaltung modernisieren
Dr. Katharina Ziegler ist Juristin und seit vielen Jahren in der Inneren Verwaltung tätig. Nach ihrer Tätigkeit als Richterin am Verwaltungsgericht Regensburg übte sie unterschiedliche Funktionen in der Verwaltung aus. Derzeit arbeitet sie bei der Regierung der Oberpfalz und leitet dort das Sachgebiet „Organisation und Digitalisierung“. Bei der Bundestagswahl 2025 trat sie als Listenkandidatin an. Für die Kommunalwahl 2026 bewirbt sie sich um das Amt der Landrätin im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.
Dr. Katharina Ziegler
HSS: Sie bringen die Erfahrung als ehemalige Richterin am Verwaltungsgericht mit.
Welche Maßnahmen möchten Sie als Landrätin sofort anstoßen, um die Verwaltung moderner und bürgernäher zu gestalten?
Dr. Katharina Ziegler: Als ehemalige Richterin und Verwaltungsjuristin weiß ich, dass eine transparente, effiziente und bürgerfreundliche Verwaltung entscheidend ist. Das Landratsamt muss noch mehr zu einem modernen Dienstleistungszentrum ausgebaut werden. Dazu gehört für mich zum einen die konsequente Digitalisierung interner Abläufe. Denn dadurch können Verfahren schneller bearbeitet werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mehr Zeit, um die Menschen bei ihren Anliegen beraten und unterstützen zu können. Zu einer modernen Landkreisverwaltung gehört für mich außerdem ein ansprechender Internetauftritt, auf dem sich jeder leicht orientieren und zurechtfinden kann - noch mehr Behördengänge müssen digital erledigt werden können. Sehr wichtig ist mir auch die persönliche Ansprechbarkeit, und zwar nicht nur im Amt, sondern auch draußen vor Ort. Daher werde ich regelmäßige Bürgerdialoge im Landkreis und auch „online“ etablieren. Ich möchte wissen, was die Menschen bewegt, und nur so kann Verwaltung stetig weiterentwickelt und verbessert werden
HSS: Wie möchten Sie die Bürgerinnen und Bürger als Landrätin stärker einbinden?
Dr. Katharina Ziegler: Als zukünftige Landrätin ist mir wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und ihre Anliegen Gehör finden. Mein Ziel ist es, die Dialogkultur im Landkreis Neumarkt zu vertiefen: mehr direkte Gespräche vor Ort, mehr Austausch auf Augenhöhe und mehr Transparenz in den Abläufen der Verwaltung. Dabei geht es nicht um fertige Konzepte „von oben“, sondern darum, zuzuhören, Anregungen aufzunehmen und unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen. Ob es um Infrastruktur, Ehrenamt oder Fragen des Zusammenlebens geht – die besten Lösungen entstehen meines Erachtens, wenn Verwaltung, Politik und Bürger gemeinsam daran arbeiten. Mit meiner Erfahrung als Richterin weiß ich, wie wichtig nachvollziehbare Entscheidungen sind. Diesen Anspruch möchte ich auch im Landratsamt leben: eine Verwaltung, die offen kommuniziert, den Menschen Orientierung gibt und die Tür für Beteiligung weit öffnet.
HSS: Wo sehen Sie die größten Chancen für den Landkreis in den kommenden Jahren?
Dr. Katharina Ziegler: Die größten Chancen für unseren Landkreis liegen darin, Bewährtes zu bewahren und zugleich mutig die Zukunft mit unserem Kreistagsgremium und den Gemeinden zu gestalten. Neumarkt ist wirtschaftlich stark, landschaftlich attraktiv und reich an engagierten Menschen – diese Stärken möchte ich gezielt ausbauen. Erstens sehe ich große Chancen in der Vernetzung von Wirtschaft und Bildung: durch eine engere Kooperation mit unseren Schulen und unserer Hochschule können wir Fachkräfte hier vor Ort halten. Zweitens bietet der Bereich der erneuerbaren Energien großes Potenzial – wenn wir die regionale Energieproduktion aus Sonne, Wind und Biomasse klug und sozialverträglich weiterentwickeln, sichern wir nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch Wertschöpfung in der Region. Drittens ist der Landkreis als Familien- und Lebensstandort stark: Mit einer modernen Verwaltung, verlässlicher Kinderbetreuung und starken Vereinen schaffen wir Lebensqualität, die Zukunft hat. Hierzu gehört für mich auch, den Landkreis Neumarkt weiterhin als Top-Gesundheitsregion zu erhalten und die medizinische Versorgung stetig weiterzuentwickeln.
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