Vor allem jüngere Menschen jüdischen Glaubens überlegen sich, ob sie weiterhin hier in Deutschland leben wollen. Dies sagte kürzlich Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), in einem Interview mit dem Münchner Merkur. Junge Juden beunruhigen antisemitische Vorfälle, die sich in den vergangenen Jahren vermehrt gehäuft haben. Zum einen sind es Anschläge auf Synagogen, zum anderen werden Juden auf offener Straße tätlich angegriffen. Deshalb trauen sich nur noch wenige mit Kippa oder Davidstern-Kettenanhängern, die optisch einen Rückschluss auf ihre jüdische Herkunft geben könnten, auf die Straße zu gehen.
Übergeordnetes Werk / Enthalten in
Politische Studien 498 im Fokus "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"
Band / Heft
Bd. 72 (2021 Juli/August), 498, 3
Sprache
Deutsch