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Europaseminar für junge Politiker und Multiplikatoren aus zwölf Ländern
„Europa ist unser großes Ziel!“

Trotz Finanzkrise, Brexit-Chaos und wachsendem Nationalismus – die europäische Jugend setzt auf ein geeintes Europa, das Chancen für jeden bereithält. In München wurde deutlich: das Gemeinsame überwiegt klar.

Ein bisschen Optimismus tut gut in diesen chaotischen Zeiten. In den jüngsten Mitgliedsländern der EU, im östlichen Teil des Kontinents, blickt die Jugend nach wie vor hoffnungsvoll auf das Projekt Europa. Auch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ist es besonders die Jugend, die den Einigungsprozess vorantreiben will und die EU als eine echte Union sieht.

"Die anstehenden Wahlen des Europäischen Parlaments haben wegweisende Bedeutung für die Zukunft der EU". Im Landtag wurde die Gruppe von Dr. Martin Huber (Mitte mit Schal) empfangen.

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Das wurde deutlich, als Mitte Dezember in München junge Leute aus zwölf Ländern zusammenkamen und ihre Erwartungen an die Zukunft Europas formulierten. Es ging aber auch um die Schwierigkeiten der neuen Mitgliedsstaaten bei der vollen EU-Integration und um die Herausforderungen an diejenigen Länder, die noch einem langwierigen Beitrittsprozess entgegensehen.

Trotz der vielen Probleme wie Finanzkrise, Flüchtlingskrise oder Brexit, die die Europäische Union vor eine Zerreißprobe stellen, war von einer „Europamüdigkeit“ bei den Teilnehmern nichts zu spüren. Die Erwartungen an Europa sind nach wie vor hoch: Man verspricht sich durch die Mitgliedschaft in der EU mehr innere und äußere Sicherheit, nachhaltige Unterstützung bei der Festigung der Rechtsstaatlichkeit, der Bekämpfung der Korruption und dem Ausbau der noch mangelhaften Infrastruktur. Besonders junge Menschen schätzen auch die Reisefreiheit. In vier Panels zu der europäischen Integration, der Migration, der europäischen Sicherheitsarchitektur und den Erwartungen der jungen Generation an Europa wurde klar, dass die EU nach wie vor große Anziehungskraft ausstrahlt.

In der Hanns-Seidel-Stiftung in München wurde diskutiert, wie sich die jungen Europäer die Zukunft des Kontinents vorstellen. Der gemeinsamer Nenner: alle wünschen sich ein offenes Europa, an dem jeder teilhaben kann.

Witte; HSS

Ungeachtet der Vorbehalte der meisten westeuropäischen Staaten gegenüber zukünftigen Erweiterungen bleibt der Optimismus in Ländern wie Serbien, Albanien und Moldawien gerade bei der jungen Generation bestehen: Sie wollen möglichst rasch durch einen EU-Beitritt ihrer Länder den Anschluss an den westeuropäischen Lebensstandard erreichen. Die „westlichen“ Werte wie Medienfreiheit, Rechtsstaatlichkeit oder Gleichberechtigung können nach einhelliger Meinung der Teilnehmer am besten innerhalb der EU garantiert werden. Auch herrschte Übereinstimmung darüber, dass Russland unter Präsident Putin eine große sicherheitspolitische Herausforderung für ganz Europa bedeute und versuche, durch gezielte Fake-News dort, wo es möglich sei, Bevölkerungen zu spalten, zu destabilisieren und zu verunsichern, dies besonders in Osteuropa, etwa der Ukraine oder Moldawien, aber durchaus auch im Westen.

In der Landesleitung der CSU und im Bayerischen Landtag bekamen die jungen Multiplikatoren weitere Informationen über die Europapolitik und die Perspektiven der EU aus bayerischer Sicht vermittelt.  Die im kommenden Mai anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament haben nach Ansicht des CSU-Europapolitikers Dr. Martin Huber, MdL, wegweisende Bedeutung für die Zukunft der EU, aber auch für Bayern, denn das EU-Recht spiele eine immer größer werdende Rolle nicht nur für die Mitgliedsstaaten, sondern auch für einzelne, international hervorragend vernetzte Regionen wie den Freistaat. Am prägnantesten brachte schließlich Lisander Hoxha von der Demokratischen Partei Albaniens sein Resümee zu diesem zweitägigen und intensiven Jugendseminar zum Ausdruck: „Europa ist unser großes Ziel!“

 

Autor: Armin Höller, HSS

Südosteuropa
Armin Höller
Leiter