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Mobile Reporting
Der Journalist und das Smartphone

Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Sowohl technisch als auch auf Basis von Plattformen und Darstellungsmöglichkeiten geht ein stetiger Wandel durch die Branche.

Das Smartphone ist aus dem Alltag von Journalisten nicht mehr wegzudenken. Immer öfter dient es als Ersatz für die Foto- und für die Videokamera, aber auch für den Videoschnitt, das Texten und das Publizieren. "Jeder Journalist sollte unbedingt einmal alle Möglichkeiten ausprobieren, die ein Smartphone bietet.", so Journalist und Medienprofessor Markus Kaiser.

Logos der SM-Kanäle

Spezifisch aufbereitete Inhalte für Facebook, Twitter und Instagram: einfach etwas auf allen Social-Media-Kanälen zu teilen, funktioniert nicht.

geralt; CC0; Pixabay

Worum geht es?

Die meisten Seminarteilnehmer nannten bei der Frage, was zu Mobile Reporting gezählt werden kann, direkt die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram, die die meisten auch auf dem Endgerät parat haben. Wie die einzelnen Anwendungen mit Inhalten bestückt werden, ist etwas ganz Anderes. Viele, Privatpersonen wie auch Medienunternehmen, nutzen die genannten Kanäle zur Weiterverwertung und teilen den selben Inhalt auf allen. Allerdings, so berichteten die beiden Dozenten Markus Kaiser und Harald Baumer (Berlin-Korrespondent der Nürnberger Nachrichten), gilt es, die einzelnen Kanäle auch individuell zu bedienen, da es unterschiedliche Zielgruppen, Darstellungsformen und Einschränkungen gibt. Auch der richtige Einsatz von Verbreitungsmöglichkeiten wie dem Hashtag sollte bedacht werden. 

Wichtig ist, immer im Hinterkopf zu haben, dass die sozialen Medien sehr schnelllebig sind und Algorithmen die Darstellung für die Nutzer unterschiedlich präsentieren. Doch Mobile Reporting umfasst deutlich mal als die Nutzung der bekannten sozialen Netzwerke.

Eine Profi-Kamera, Smartphone, Selfi-Stick, etc. Alles, was man so braucht

Externe Mikros, Selfi-Sticks, Teleskop-Stative, das Equipment ist vielfältig.

robertlischka; CC0; Pixabay

Mehr als Social Media

Gerade im Sport wird das Mobile Reporting mittlerweile häufig in Form von Live-Tickern verwendet. Auch Bloggs von vor Ort oder das Erstellen von kurzen Videosequenzen mit Apps gehört zu dem Schaffensbereich. Neben diversen Apps zu Schnitt- und Audioprogrammen, besprach und probierte der Kurs auch Equipment aus, das für das Smartphone verwendet werden kann.

Und da gibt es mittlerweile so Einiges: externe Mikrofone, ob als Handmikro oder Anstecker, für den perfekten Ton, Selfiesticks oder Stative bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten und professionellem Arbeiten.

Frau hält Handy vor ein Gebäude und schießt ein Foto. Es ist auf dem Bildschirm abgebildet.

Seminararbeit in Bad Staffelstein: Beim Altstadtfest wurde das Mobile Reporting geprobt.

quinntheislander; CC0; Pixabay

Do It Yourself

Und das alles haben wir real ausprobiert. Zwölf Stipendiaten des Journalistischen Förderprogramms begaben sich nach vorheriger Aufgabenverteilung in die Altstadt von Bad Staffelstein. Hier fand das 38. Altstadtfest statt, das nun via Mobile Reporting begleitet werden sollte. Die zu bespielenden Kanäle waren Facebook, Twitter, Instagram, ein Blogg, ein Livetickern sowie ein Beitrag auf Instastories.

Bereits im Vorfeld entwickelte eine Teilnehmerin ein Design, das auf allen Kanälen verwendet wurde, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Vor Ort teilten sich zwei bis drei Personen ein Oberthema wie beispielsweise „Mittelalter“ oder „Programm“. Im 30 Minuten Wechsel war einer immer als Chef vom Dienst eingeteilt, um die Beiträge, die gepostet wurden auf Rechtschreibung und Verständlichkeit zu prüfen.

Was nehmen wir mit?

Von 15 bis 20 Uhr waren wir vor Ort und haben am eigenen Leib erfahren, wie anstrengend diese Aufgabe doch war, obwohl wir alle sehr viel Zeit am Tag mit dem Handy verbringen. Es war auch erstaunlich, dass wir beim Erstellen eines Beitrags so konzentriert und auf das Handy fokussiert waren, dass wir unsere Umwelt vollkommen ausgeblendet haben und somit andere interessante Punkte gar nicht, oder erst sehr spät mitbekommen haben. Auch die Erkenntnis, dass bei einem Selbstversuch am besten noch mindestens eine weitere Person aus dem Team dabei ist, um die Kamera entsprechend gut zu bedienen, war viel wert. Die Gruppen der einzelnen Social-Media-Kanäle kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Allein ist es nicht bewerkstellbar, wenn das Endprodukt ordentlich aussehen soll. Der Einsatz von Hashtags, die Schreibweise mit Cliffhangern, um die Rezipienten zu halten und das gegenseitige Verlinken, haben gezeigt, wie der Inhalt bestmöglich verbreitet werden kann. 

Auch wenn wir alle mit dem Handy und den sozialen Netzwerken umzugehen wissen, war es interessant, die Arbeitsweise aus journalistischer Perspektive zu erleben. Die Ergebnisse unserer Arbeit finden Sie hier:

Universitätsförderung MINT und Medizin
Isabel Küfer, M.A.
Leiterin
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