Mehr Elektromobilität soll nicht zur Entlastung bei der Luftbelastung gerade in den Ballungsräumen sorgen. Damit die Elektromobilität aber endlich mehr Spannung erhält, braucht es neben der erforderlichen Ladeinfrastruktur, einem "Umkehrstrom" in den Köpfen der Menschen vor allem leistungsstarke Batterien. Und diese Kraftzellen werden derzeit noch oft von deutschen Autobauern in China zugekauft. Ein neues Werk in Thüringen soll die Produktion nun nach Deutschland bringen. Aber nicht etwa durch ein deutsches oder europäisches Unternehmen. Vielmehr will der chinesische Hersteller Contemporary Amperex Technology Ltd. (CATL) Batteriezellen für Elektroautos in Thüringen produzieren. Durch die geplante Ansiedlung von CATL mit einem Investitionsvolumen von 240 Millionen Euro und 600 geplanten Arbeitsplätzen wird in Deutschland eine der größten Batteriezellenfabriken Europas entstehen. Auch Tesla-Chef Elon Musk verhandelt derweil in Deutschland, weil er eine sogenannte Gigafactory in Europa plant. Nach dem Saarland wirbt nun auch Rheinland-Pfalz darum, Standort einer neuen Tesla-Fabrik zu werden, in der E-Autos und Akkus unter einem Dach gebaut werden. Längst höchste Zeit also, sich dem Thema Batteriebau in Deutschland zu widmen.
Dr. Michael Krausa ist Geschäftsführer des Kompetenznetzwerk-Lithium-Ionen Batterien (KliB) e.V., Berlin.
Er studierte Chemie an der Universität Bonn und promovierte dort im Fach Elektrochemie. Danach war er Gruppenleiter Brennstoffzellen/Sensorik am Fraunhofer-Institut für chemische Technologie (ICT), Pfinztal, von 1998 bis 2008 Abteilungsleiter "Angewandte Elektrochemie am Fraunhofer-Institut für chemische Technologie (ICT)". Später führte ihn sein Berufsweg zum Open Innovation Management bei der Ciba AG/BASF SE Basel.