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istock.com/ChristianChan

Hassrede - typische Beispiele

Wenn von Hassrede im digitalen Raum die Rede ist, können verschiedene Dinge gemeint sein. Dabei variieren sowohl die Intensität der Aussagen als auch deren Absicht. Mal erhitzt sich ein kontroverses Gespräch so sehr, dass sich die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner förmlich gegenseitig ins Gesicht springen, ein anderes Mal versucht jemand, eine andere Person aggressiv zum Schweigen zu bringen, weil sie anderer Meinung ist.

Aktiv sind hier ebenso einzelne echte Nutzerinnen und Nutzer, die 1:1 ihre echte Meinung posten, wie politisch motivierte Netzwerke, die mit Fakeaccounts versuchen, ihre Weltsicht zu verbreiten und Andersdenkende aus dem Diskurs zu drängen. Daher sollten Sie nicht den Fehler machen, den durchschnittlichen Umgangston auf Social Media als ungefilterten Indikator für die Stimmung in der Gesellschaft zu sehen.

Je nachdem, welche Art von Hassrede Sie vor sich haben, bieten sich unterschiedliche Reaktionen an. Der Assistent hilft Ihnen dabei, mit wenigen Klicks die Passende für Ihren Fall herauszufinden.

Hier die typischen Arten von Hassrede, die Ihnen im Netz begegnen:

Bei den wörtlichen Zitaten handelt es sich um originale Beispiele. Deren Schreibweise wurde inkl. orthografischer Fehler übernommen.

Unsachliche und aufbrausende Diskussionsbeiträge

Im Idealfall würden wir alle immer sachlich und ruhig miteinander diskutieren. Tatsächlich spielen aber unsere Emotionen eine große Rolle. Gerade in digitalen Diskussionen treffen unter Umständen Weltbilder aufeinander, die für die jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter selbstverständlich sind, aber so gar nicht zusammenpassen. Wenn das Gegenüber dann Recht behält, fühlt sich das wie eine Niederlage an. In solchen Gesprächsverläufen gibt es viele Punkte, an denen sich Streits entzünden können, die mit sachlich und ruhig nicht mehr viel zu tun haben. In solchen Fällen empfiehlt es sich, einen Schritt zurückzutreten, tief durchzuatmen und zur Sachebene zurückzukehren. Wenn das Gegenüber ausfallend geworden ist, bieten sich Gegenrede und ein Appell an, das Gespräch nüchtern weiterzuführen, ohne persönlich zu werden.


Beispiele 

Abstrakt: Sie diskutieren mit jemandem über ein kontroverses, politisches Thema. Die andere Person ist anderer Meinung und unterstellt Ihnen deshalb, Sie seien zu dumm, um die Thematik zu verstehen. Das ist ein persönlicher Angriff, der nichts mehr mit dem vorliegenden Thema zu tun hat.

Bald besteht Deutschland nur noch aus Flüchtlinge weil die deutschen auswandern!!!!

Habe gedacht dass Deutschland erst in 10 Jahren untergeht, das Ziel ist erreicht

Schädliche, aber nicht strafrechtlich relevante Beiträge

In den letzten Jahren hat sich unter anderem im digitalen Diskurs schleichend eine Menge Ressentiments und Diskriminierung gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen ausgebreitet. So werden Sie in Kommentarspalten beispielsweise viele Beiträge finden, die Musliminnen und Muslime, Geflüchtete oder Jüdinnen und Juden systematisch abwerten. Manches davon ist so subtil formuliert, dass es die Grenze der Strafbarkeit nicht überschreitet. Dennoch tragen solche Beiträge und Kommentare ihren Teil dazu bei, dass sich gesellschaftliche Ressentiments festigen und normalisieren. Letztlich führt das zu einer Diskriminierung der betroffenen Menschen, die regelmäßig in Gewalt mündet. Solche Beiträge sollten deshalb nicht unwidersprochen stehen bleiben. Je nachdem, worum es sich handelt, bietet sich Gegenrede oder die Nutzung einer Meldefunktion an, die ein Löschen des Inhalts zum Ziel hat.

Beispiel

Abstrakt: Jemand regt sich darüber auf, dass in seiner Nähe eine Geflüchtetenunterkunft errichtet werden soll, denn die würden immer so viel Lärm machen, ihren Müll überall liegen lassen und den Frauen hinterherrufen.

Strafrechtlich relevante Beiträge

Wenn die Grenze zur Strafbarkeit überschritten wird, reicht Gegenrede oder Löschen nicht mehr aus. Typische Beispiele, die sich häufig auf Social Media finden, sind Volksverhetzung oder die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Wer stolz Hakenkreuze postet oder ganze Ethnien als Ungeziefer bezeichnet, der zündelt am gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Sicherheit der betroffenen Gruppen. Inhalte, von denen Sie glauben, sie könnten strafrechtlich relevant sein, sollten Sie daher zur Anzeige bringen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Was hier passiert, hat Konsequenzen.

Beispiele

Abtrakt: Jemand behauptet, eine bestimmte Ethnie in Deutschland bestehe nur aus Messerstechern, Sozialschmarotzern und Drogendealern, die das Land zu Grunde richten wollten.


Drohung oder Verherrlichung von Gewalt

Hätten ihm die Nagelfeile ins Auge stechen sollen. Wir sind so doof!!!!

Rausfinden wo der Typ wohnt und einfach mal Selbstjustiz ausüben aber so das es keine Zeugen gibt. Man muss ihn ja nicht töten aber Augen ausstechen wäre auch ne Maßnahme verwendet.

Volksverhetzung

Diese scheis ausländischen mistgeburten. Ich bin es leid das MERKEL jeden VERDAMMTEN WIXXER ins Land lässt

Wir sollten auch das Mittelmeer als solches loben. Bisher hat es noch am meisten Flüchtlinge aufgenommen

Muslime entwickeln sich langsam aber stetig zu einem bösartigen Tumor der dringend entfernt werden muss

Holocaustleugnung

Die Holocaustlüge, das waren Arbeitslager, keine KZ

Das Fehlen von forensischen Beweisen auf der einen Seite und die Sammlung unzähliger Indizien und Gegenargumenten der Holocaustleugner auf der anderen Seite, ergibt in der Summe in Bild, bei dem man zwangsläufig zu der Erkenntnis gelangen muss, dass es den Holocaust nicht gab.

Beleidung oder Verleumdung der eigenen Person

Du total verblödetes Miststück weil die sogenannten Rechten arbeiten gehen, damit solche Linksversifften Trottel wie du, och etwas Kohle abbekommen

Beleidigung oder Verleumdung einer anderen Person

Es arbeiten ausnahmslos nur niederträchtige Hunde in der Bild Redaktion.

SPAHN IST EIN BETRÜGER --- SPAHN IST EIN BETRÜGER --- SPAHN IST EIN BETRÜGER

Shitstorms

Ein Shitstorm ist eine Empörungswelle im digitalen Diskurs. Wenn die digitale Öffentlichkeit an etwas Anstoß nimmt, was Sie gesagt oder getan haben, und das Thema entsprechend viele Menschen aufregt, können Sie sich in der Mitte eines Shitstorms wiederfinden. Sie erhalten dann in kurzer Zeit viele unfreundliche bis aggressive Nachrichten. Was erstmal banal klingt, ist für Betroffene beängstigend. Sie fühlen sich im Auge des Sturms, als würden alle auf Sie schauen. Der öffentliche Auftritt auf Social Media wird vorrübergehend unbenutzbar, da er geradezu mit Nachrichten geflutet wird. Oft sind Beleidigungen dabei, die Drohungen können bis hin zu Morddrohungen reichen. Wenn Sie einen Shitstorm erleben, sollten Sie überlegt handeln und sich Unterstützung holen, um gut begleitet wieder in ruhigere Gewässer segeln zu können.

Beispiel

Einfach mal die Fresse halten

halt dein Maul

#Löschdich 

Eine Zusammenarbeit der Hanns-Seidel-Stiftung mit Reconquista Internet / Hassmelden

Die Meldestelle Hassmelden wurde eingestellt. Grund dafür ist die Menge an täglichen Meldungen, welche von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht mehr bearbeitet werden kann.