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Ecuador
Tauziehen bei den Präsidentschaftswahlen

Das Jahr 2017 beginnt in dem kleinen Andenland am Äquator, wie das vorherige geendet hat. Ecuador befindet sich seit dem Einbruch des Ölpreises in einer Wirtschaftskrise, die sich von Monat zu Monat weiter verschärft.

Nächtliche Ansammlung von Menschen, die Fahnen und Transparente halten: Demonstration und Mahnwache vor einem Büro der staatlichen Wahlbehörde CNE (Consejo Nacional Electoral)

Demonstration und Mahnwache vor einem Büro der staatlichen Wahlbehörde CNE (Consejo Nacional Electoral)

Ana Robles , HSS Ecuador

Anders als andere lateinamerikanische Länder in der Region, welche ebenfalls in eine wirtschaftliche Schieflage geraten sind, kann sich das Land nicht durch eine Abwertung der eigenen Währung aus der Krise befreien.

Ecuador hat nach der Hyperinflation im Jahr 1999 die eigene Währung, den Sucre, abgeschafft und den US-amerikanischen Dollar eingeführt. Hinzu kommt, dass aktuell die Auslandsinvestitionen gegen Null tendieren und das Land sich durch Zölle und andere außenhandelspolitische Instrumente immer weiter vom internationalen Markt abschottet.
Kredite bekommt Ecuador fast ausschließlich von der Volksrepublik China und die Konditionen dafür sind alles andere als günstig.
Das schwere Erdbeben an der Küste im April letzten Jahres und dessen Folgen rissen weitere Löcher in den Staatshaushalt.

Vor diesem Hintergrund war das beherrschende Wahlkampfthema die Wirtschafts- und Schuldenkrise. Andere Themen, wie die marode Sicherheitslage, Korruption, Bildung, Armutsbekämpfung oder Gesundheit, denen sich Ecuador in den nächsten Monaten und Jahren unweigerlich stellen muss, traten im Wahlkampf dagegen eher in den Hintergrund.

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