Standort:
Seoul, Republik Korea
Leitung:
Dr. Bernhard Seliger
Homepage:
https://korea.hss.de/en/
Facebook:
https://www.facebook.com/HannsSeidelFoundationKorea/
Ziele:
Zielgruppen:
Kurzbeschreibung:
Seit mehr als dreißig Jahren ist die Hanns-Seidel-Stiftung auf der koreanischen Halbinsel mit einem Büro in der Hauptstadt Seoul vertreten und versucht, den Prozess der Aussöhnung auf der koreanischen Halbinsel zu unterstützen.
In Südkorea geht es dabei vor allem um die nachhaltige Entwicklung mit (einem) Fokus auf dem innerkoreanischen Grenzgebiet, die deutsche Teilung und Wiedervereinigung sowie mögliche Implikationen für Korea und um den Dialog mit Nordkorea.
In Nordkorea selbst ist die Hanns-Seidel-Stiftung seit dem Jahr 2003 aktiv. Ziel ist dabei eine Reintegration Nordkoreas in die internationale Zusammenarbeit, vor allem im Umweltbereich. Durch die Einbindung in bereits bestehende Netzwerke soll eine Plattform auch für den Austausch mit südkoreanischen Vertretern verschiedenster Institutionen geschaffen und aufrechterhalten werden.
Die deutsche Teilung und Wiedervereinigung – Mögliche Implikationen für Korea
Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und in der Region sind weiterhin immanent, weswegen Nordostasien zu einem der „Brandherde“ der Erde gezählt wird. Deswegen versucht die Hanns-Seidel-Stiftung, zum Prozess der Aussöhnung auf der koreanischen Halbinsel beizutragen. Die Vermittlung und Sensibilisierung für diesen Prozess unter Einbeziehung der deutschen Erfahrungen der Teilung und Wiedervereinigung spielen dabei eine zentrale Rolle.
Nachhaltige Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel – Internationale Kooperation zum Wohle von Mensch und Natur
Kahle und erodierte Berghänge und Hügel prägen das Landschaftsbild Nordkoreas. Sie zeugen von den Nöten der Landbevölkerung und einer humanitären Katastrophe in den 90er Jahren. Im Zeitraum von 1990 bis 2015 verschwanden fast 40 Prozent der bis dahin existierenden Waldflächen des Landes (World Bank, 2017). In Südkorea hatte die extrem schnelle wirtschaftliche Entwicklung auch große negative Einflüsse auf Ökosysteme und die Biodiversität des Landes. Die Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt in Korea die nachhaltige Entwicklung mit einem Fokus auf den Kapazitätsaufbau im Umweltbereich.
Im Forstbereich versucht die HSS, durch verschiedene Pilotprojekte sowie durch von der europäischen Union geförderte Projekte einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. Eine Reintegration Nordkoreas in zwischenstaatliche Kooperationen und ein verstärkter Austausch mit internationalen Organisationen sind das Ziel. Durch zahlreiche Trainings, Seminare und Workshops, aber auch durch die Ausbildung junger Forststudenten in Deutschland soll versucht werden, den Forstbereich als Plattform für internationale Kooperationen zu nutzen. Durch diese Kooperationen soll der Forstbereich institutionell sowie fachlich modernisiert werden, was nicht nur der Umwelt selbst, sondern auch den Menschen zugutekommt.
Grenzüberschreitende Umweltzusammenarbeit – Biodiversität, Feuchtbiotope und gesunde Wälder
Wie im Forstbereich, versucht die HSS auch bei dem nachhaltigen Schutz von Feuchtbiotopen und Biodiversität seit einigen Jahren die Akteure aus Nordkorea, allen voran das nordkoreanische Umweltministerium, mit Vertretern internationaler Organisationen zusammenzubringen. Darüber hinaus geht es hier vor allem um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die bei Ökosystemen – die bekanntlich keine Grenzen kennen – von noch größerer Wichtigkeit ist. U.a. werden die Aus- und Fortbildungen im In- und Ausland unterstützt, Konferenzen und praktische Umwelt-Surveys in Nordkorea umgesetzt, um das Fachwissen von Entscheidungsträgern im Umweltbereich zu verbessern. Dadurch soll nicht nur die Umwelt profitieren, sondern in erster Linie die Menschen in Nordkorea. Deswegen betrifft ein großer Teil der Projektaktivitäten auch die Frage, wie die Menschen vom Schutz von Feuchtbiotopen profitieren können. Im Spannungsfeld von wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung eine wichtige Priorität.
Durch Pilotprojekte im Land wurde in den vergangenen Jahren das Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, der Verbesserung der Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung sowie der nachhaltigen Entwicklung verdeutlicht. Dies kommt z.B. in der nordkoreanischen Sonderwirtschaftszone Rason zur Geltung, in der trotz einem starken Fokus auf der wirtschaftlichen Entwicklung auch das Management und die Vermarktung des örtlichen Zugvogelreservats, z.B. für den Ökotourismus, in die Planungen der politischen Akteure miteinbezogen wird.